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250 Psychische Studien. XXXV. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1908.)
Ewapia mit ihren unsichtbaren Händen den Druckknopf
gesucht und gefunden hatte, ihn dann auf den Tisch warf
und ihn drückte, während sie mit den Fingern ihrer sichtbaren
Hand diese Bewegung unterstützte und damit Licht
machte. Diese Erklärung erfüllte natürlich alle mit
Staunen. Auch dieses Phänomen wurde „über's Kreuz"
erzeugt. —
Dieses Experiment machte Eusapia nun vier- oder fünf-
npiaL. Das Aufflammen des Lichtes währt jedesmal einige
Sekunden. Es ist bemerkenswert, sagt der Gelehrte in
seinem Berichte, 4das8„J^ag/a sich .mit .dem Lichte amü-
ftjp.rta i^d mcht v^jTä^Sihm verletzt wurila,-wie das
sonst doch schon der Fall war. jronulnaiL nur die AbsicM
aussprach^Licht zu machen . . . .
Unmittelbar darauf erfüllt alle ein neues Phänomen
mit Staunen. Der Druckknopf wird wieder auf den Tisch
geworfen. Eusapia sagt; „Seht, wie er sich bewegt!" Wir
sehen, dass derselbe einige Millimeter über der Tischplatte
schwebt und vibriert, wie von einem inneren Schauder er-
fasst, während die Hände der Eusapia (von Galtotti und
Bottazzi gehalten) mehr als dreissig Zentimeter entfernt
sind. —
In einem anderen Momente scheint Eusapia einen
Gegenstand im Innern des Kabinetts zu greifen, während
sie in meiner rechten Hand Bewegungen mit ihren Fingern
macht. „Was ist das ?. .. Ich iühle eine weiche, feuchte
Sache . . . was ist das?* Ich verstehe sie zuerst nicht,
berichtet Prof. Bottazzi. Ich denke an eine Membrane und
sage ihr dies. Aber sie scheint nicht überzeugt und antwortet
: „Nein, nein! Es ist ein weiches Ding ... fühle es
nur auch!", wie wenn ich ebenfalls fähig gewesen wäre, mich,
wie sie es getan, mit unsichtbaren Gliedmassen zu versehen.
Dann erinnere ich mich an den Mastix und bitte sie, ihn
nicht mit den Fingern zu durchwühlen, sondern lieber
einen Gesichtsabdruck zu machen, wie sie es früher getan
hätte. Tags darauf fanden wir in dem Mastix drei Abdrücke
von Fingerspitzen und drei deutliche Abdrücke von
dem Nagel des kleinen Fingers. —
Jetzt findet Eusapia im Kabinett etwas Bundes (es
war einer der Apparate). Prof. Bottazzi ersucht sie, darauf
zu drücken; sie tut dies wiederholt und, wie sich später ergab
, hatte der Manometer diese Bewegungen sehr gut verzeichnet
.
^Dieses zeigt doch," sagt Prof. Bottazzi, „dass Eusapia
mit ihren unsichtbaren Händen die Formen fühlt, auch
die Konsistenz, ob kalt oder warm, ob hart
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