Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 256
(PDF, 215 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1908/0267
256 Psychische Studien. XXXV. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1908.)

Okkulte Phänomene,

beobachtet im Pfarrhause zu Gr. in Franken.
Von Dr. Johanne» Klerikns.*)

(Schluss von Seite 196.)

Zu Ende Oktober 1897 war ich 2 Tage von Hause
abwesend. Bei meiner Rückkehr fand ich Frl. M. und das
Dienstmädchen Eva B. (aus einer ehrenwerten Familie meiner
Pfarrei) in Aufregung. Sie waren, wie sie noch mit allen
Zeichen des Schreckens erzählten, am vergangenen Abend
gegen 9 Uhr in der Küche am Tisch gesessen. Frl. M. schrieb
einen Brief, Eva B. strickte. Auf einmal hört Frl. M. wieder in
meinem Zimmer (das sich über Küche und Esszimmer hinzog
) das wohlbekannte dumpfe Gehen und Schlürfen. -Sie
sagte nichts, um das Mädchen, das noch nicht lange in
meinem Dienste war und von nichts wusste9 nicht zu
ängstigen. Aber sie bemerkte wohl, wie dasselbe,plötzlich
eine angsterfüllte Miene zeigte und nach oben horchte.
„Fräulefe M.% hören Sie denn nichts?" fragte sie, „der Herr
Pfarrer ist doch fort und trotzdem geht jemand da oben!"
„Das ist nichts," antwortete Frl. Jlf., „das hört man öfter.
Der Herr Pfarrer sagt, vor solchen Dingen brauche man
sich nicht zu fürchten, wohl aber vor bösen Menschen!
Wir haben aber das ganze Haus und den Hof abgesperrt,
da kann es kein Einbrecher sein." Nun erzählte das Mädchen
, sie habe erst vor einigen Tagen gegen 11 Uhr mittags,
als ich eben in der Schule Religionsunterricht erteilte, Frl.
üf. aber in Bamberg war, dasselbe dumpfe Gehen in meinem
Studierzimmer gehört und sich sehr gefürchtet. Während
die beiden so sprechen, hören sie nun auf einmal ganz
deutlich, wie oben ein Stuhl vom Tisch gerückt wird, die
Türe des Studierzimmers öffnet sich geräuschvoll, mit
dumpfen Schritten eilt etwas den oberen Korridor entlang,
während es dumpf hallende Schläge auf . die Wände des
Ganges tut. Jetzt glaubten beide doch, dass eingebrochen
worden sei, und verschlossen schnell die Küchentüre von
innen, um im Notfall durchs Fenster in den benachbarten
Hof hinüber sich zu retten. Aber sofort war oben
alles still geworden. Erst nach einer Weile lief es wieder
den Gang entlang und man hörte die Türe des Studierzimmers
sich schliessen. Das Mädchen, dessen Zimmer sich
oben befand, bat Frl. M. mit aufgehobenen Händen, unten
auf dem Sopha des Esszimmers übernachten zu dürfen.
Aber Frl. M.f die unterdessen die Ueberzeugung gewonnen
hatte, dass die gehörten Geräusche nicht von menschlicher


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