Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 259
(PDF, 215 MB)
Bibliographische Information
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Klerikus: Okkulte Phänomene. 269

andere Gabel oder Messer aus dem Kasten herbeiholen
raus8te. Einmal sei dies 4 mal nacheinander vorgekommen.
Am nächsten Vormittag, als ich in meinem Studierzimmer
eben Brevier betete, vernahm ich ganz deutlich ein Geräusch,
wie wenn die unter mir an der Decke des Esszimmers
hängende Blumenampel vom Haken genommen und nach
einigen Sekunden wieder eingehängt würde. Ich ging sogleich
hinab, um zu fragen, was mit der Ampel vorgenommen
wurde. Aber Erl. M. , die sich in-der Küche befand
, versicherte, gar nicht in's Zimmer gekommen zu
sein, eben so wenig das Mädchen. Den 18. Dezbr. vormittags
, als Erl. M. allein in der Küche war, hörte sie
dasselbe Geräusch wie 2 Tage vorher das Mädchen. Als
sie nach dem Ort eilte, wo der Schall herkam, ertönte
er plötzlich dicht neben ihr. Nachdem sie dann wieder
an ihre Arbeit gegangen, erfolgte ein starker Schlag. —

Das letzte „Spukphänomentf ereignete sich am 19. Dez.
1897. Als Frl. M. eben in den Nachmittagsgottesdienst gehen
wollte (es war ein Sonntag), ertönt auf einmal aus meinem
Studierzimmer (ich befand mich bereits in der Kirche) ein
so gewaltiger Schlag, dass sie überzeugt war, der grosse
Kachelofen sei zusammengestürzt. Sie eilt hinauf — und
findet alles in bester Ordnung. — Während dieser Zeit
hatten wir einmal Besuch von einer Verwandten. Dieselbe
sprach eines Morgens^meiner Haushälterin ihre Verwunderung
darüber aus, dass sie noch so spät in der Nacht
im Hause umher gegangen sei und sich zu schaffen gemacht
habe. Aber Erl. M. war um 9 Uhr schlafen ge-
gangen. Ich wohnte mit meinen Leuten in diesem Pfarr-
hause noch bis 1. Okt. 1900. Aber vom 1. Jan. 1898 bis
dahin wurde nicht das geringste Auffallende mehr wahrgenommen
. Auch unter meinem Nachfolger, der 5 Jahre
dort wohnte, war Ruhe. Allein wie erstaunt war ich, als
ich im Sept. 1907 meinen zweiten Nachfolger in G. besuchte
und von ihm gefragt wurde, ob ich zu meiner Zeit
nichts Auffallendes im Pfarrhause bemerkt habe? Er sei
eines Abends um 9 Uhr noch lesend im Esszimmer gesessen
, als ein so heftiger Schlag ertönte, dass er voll
Schrecken aufsprang. Des Pfarrers Vater, der ebenfalls
im Hause wohnt, wollte im ehemaligen Schlafzimmer der
Frl. M. ein Klopfen wie aus dem Boden kommend, vernommen
haben. —

Was nun jene oben geschilderten Phänomene anlangt
, so ist ein Betrug bei dem Charakter der mir
wohl bekannten Personen völlig ausgeschlossen. Dieser
bequeme Erklärungsversuch ist also nicht angängig« Will

*


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