Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 277
(PDF, 215 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1908/0288
Peter: Die Heilungen in Lourdes und die metapsych. Phänomene. 277

zu gehen (4. Sept. 1903). Die Schwester, welche sie begleitete
, beschrieb das Geschwür, das entsetzlieh war: der
Mund war ganz zerfressen, schwärzlich und hatte einen
schrecklichen Geruch; die rechte Wange war durchbohrt
und musste mit einem Tampon verschlossen werden, da die
flüssige Nahrung der Kranken hier wieder herausfloss.
Auch der Gaumen war durchbohrt, was Dr. Ernst attestiert.

Mme. Rouchel begab, sich unmittelbar nach ihrer Ankunft
in Lourdes in die Grotte, rief die heilige Jungfrau
an und wusch ihr Gesicht an der Quelle. Es schien ihr,
als ob an diesem Nachmittage (4. September) ihre Wunden
weniger eitern würden. Noch am nächsten Morgen wurde
sie von Mme. Lacroix, einer barmherzigen Schwester aus
Metz, gesehen, wie sie zu den Bädern ging. Der Zustand
des Gesichtes war noch erschreckend. Um 1 Uhr wusch
Schwester Mechtildis vom Hospital in Lourdes das Geschwür
und sah die Oeflfnung in der Wange. Gegen 5 Uhr
war die Prozession zu Ende. Mme. Rouchel hatte es nicht
gewagt, mit den anderen Kranken auf der Esplanade Platz
zu nehmen. Sie hatte sich in das Dunkel der Kirche „du
Rosaire" geflüchtet, wohin man nach Schluss der Prozession
das heilige Sakrament bringt. In dem Augenblicke, als der
Bischof eintrat, löst sich der Verband plötzlich, ohne dass
sie sich den Grund erklären Jkann, und fällt auf ihr Gebetbuch
, das er beschmutzt. Eiligst befestigt die Kranke den Verband
mit einem doppelten Knoten und geht dann betend
zur Grotte. Hier fällt der Verband in dem Moment, da
sie sich niederbeugt, um zu trinken, wieder herab. Sie
kehrt mürrisch in das Hospital zurück und nimmt den Verband
wieder um. Doch vergeblich, denn als sie von der
Schwester Romana aus Metz in einer Ecke des Saales gefunden
wird, drückt diese ihr Erstaunen aus, den Verband
nicht an ihr zu sehen.*) „Schwester," sagt die Kranke, „ich
habe ihn mehrmals befestigt, aber er will nicht halten."
„Mme. Rouchel,w rief die Nonne, sie nun näher betrachtend,
„Ihr seid geheilt." Im Bureau konstatierte man das Verschwinden
des Uebels. Es blieb nur eine gewisse Röte der
Haut und eine kleine Eiterung an der inneren Seite der
Überlippe. Dr. Ernst sah Mme. Rouchel in Metz. Er
schreibt wie folgt: „Ich habe Mme. Rouchel fünf Tage nach
ihrer Eückkehr von Lourdes gesehen. Es hat sich in ihrem

*} Mr. Mangin fügt hier bei: »Ich kann mich nicht enthalten,
diese nartnäckige Weigerung des Verbandes, an seinem Platze zu
bleiben, mit den vielen Fällen sog. diabolischer Telekinesie zu ver-

fleichen, von welchen in den „Proceedings* und in den „Annales*
erichtet wird unter dem Namen der Polter- oder Klopfgeister/


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1908/0288