Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 278
(PDF, 215 MB)
Bibliographische Information
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278 Psychische Studien. XXXV. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1908.)

Zustande eine völlige Aenderung vollzogen. Die Rötung
ist verschwunden; die Löcher im Gaumen und in der
Wange sind geschlossen; an der Wange sieht man nur
einen roten Flecken von der Grösse einer Linse. Die
Lippe, auf welcher das stärkste Geschwür war, ist nun mit
einer Kruste bedeckt; die Geschwulst ist um zwei Drittel
geschwunden. Von Geschwüren bemerkt man keine Spur
mehr. An den Rändern der früheren Entzündung erscheinen
Narben."

Die letzten Nachrichten von Mme. Rouchel lauten vom
September 1905. Die Heilung hält sich dauernd. —

7) Gabriel G ar gam verunglückte am 17. Dezember
1879 bei einem Eisenbahnunfall. Er war infolge seiner Verletzungen
von der Hüfte abwärts vollständig gelähmt; seine
Ernährung war beinahe unmöglich, so dass sie schliesslich
nur mit der Sonde ausgeführt werden konnte. Bald war
der Unglückliche nur noch ein Skelett, dessen Unterkörper
gefühllos und kalt war. Er wog nur 36 Kilo. Der Arzt
Dr. Decressac erklärte im Juni 1901 die Unheilbarkeit und
die stetige Verschlimmerung des Leidens. Schon fingen
die Extremitäten an brandig zu werden.

Gargam war nicht religiös. Aber seine Tante und
andere Verwandte beteten für ihn und vielleicht haben
deren Wünsche ihn bewusst oder unbewusst bestimmt, nach
Lourdes zu wallfahrten.

Die Erzählung der Heilung ist merkwürdig: Das heilige
Sakrament wird vor jeden Kranken gehalten ... die
goldene Monstranz funkelte in den Strahlen der Sonne...
Da ringt sich von den Lippen eines Menschen, welcher zu
meinen Füssen auf einer Bahre hingestreckt lag, ein unartikulierter
Schrei und ein daneben stehendes Weib ruft
unter Schluchzen: „Heilige Mutter Gottes, ich danke dir!"
Der Mann auf der Krankentrage ergreift mit den Händen,
die so mager waren, dass sie wie Klauen aussahen, das
Gestell und richtet sich mit einer konvulsivischen Bewegung
zum Sitzen auf. „Helft mir," seufzte er, „ich kann
gehen, ich fühle es!" Man unterstützt ihn ... Da steht
er aufrecht vor uns wie ein vom Tode Auferstandener,
ohne Hut, ohne Beinkleider, nichts am Leibe als ein
Nachthemd und einen Schlafrock. „Lasst mich gehen,u ruft
er von neuem mit seltsamer und hohler Stimme. „Heilige
Jungfrau erhöre ihn ,a schluchzt die Mutter, ner hat seit
20 Monaten kein lautes Wort gesprochen!" Und vor den
Augen von tausend Zuschauern macht dieses menschliche
Wrak mit Beinen wie von Teig und Füssen voller Wunden
fünf Schritte, auf seinem Schlafrock taumelnd, dem man


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