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Kaindl: Metapsychische Phänomene aus alter Zeit. 279
ihm als Teppich hingebreitet hat, — dann fällt er erschöpft
zu Boden ....
Diesen Morgen sind die Wunden an seinöh Füssen fast
gänzlich geheilt. Sein Gesicht hat etwas Farbe bekommen
und er spricht deutlich. Im Hospital ass er ohne Sonde:
Bouillon, Austern, etwas Huhn und eine Weintraube. Als
er von dem Huhn nahm, machte man Einwände: „Ich bleibe
dabei," sagte Gargam, „ich fühle die Kraft, es ganz zu essen."
Die folgende Nacht schlief er ruhig wie ein Kind. Am nächsten
Morgen stellte er sich, ganz neu gekleidet, im Bureau
vor. Der Saal war gefüllt. Alle Aerzte von Lourdes
waren anwesend: man untersucht die Beine des Geheilten,
keine Spur mehr von Brand, die Vernarbung schreitet
sichtlich vor. Die Beine leisten wieder ihren Dienst, trotzdem
die Muskeln sozusagen fehlen. Er kann ohne Hilfe
gehen. Die Aerzte sind sich nicht schlüssig über die Art
der inneren Verletzung, welche so furchtbare Folgen für
den Organismus des Patienten hatte. Gargam blieb in
Lourdes und ist im Hospital angestellt. Er ist kräftig und
hat niemals einen Rückfall erlitten. —
*
(Fortsetzung folgt.)
Metapsychische Phänomene aus alter Zeit.
Aus dem Lateinischen von Prof. Charles Riebet (Paris).
Uebersetzt von Alois Kaindl (Linz a. D.)*)
I.
Wir halten uns für berechtigt, hier einen ebenso naiven,
wie lehrreichen Bericht über einige wunderbare Erscheinungen
zu bringen, welche vor etwa 260 Jahren unter ziemlich
genau bestimmten Bedingungen hervorgebracht wurden.
Wir verdanken diese eigenartige Erzählung einem gelehrten
Theologen (obschon sein Name keinen hervorragenden Ruf
*) In der englischen Zeitschrift: „The Annais of Psychical
Science" mit 4 Illustrationen erschienen unter dem Titel: „Metapsy-
chical Phenomena of By gone Times.* (First Year, April 1905, Nr. 4.)
— Wir möchten auch diesen interessanten Beitrag aus der Feder
des früheren Präsidenten der S. P. E. hiermit nachträglich der
Aufmerksamkeit unserer Leser umsomehr empfehlen, als ein Vergleich
mit den von Dr. Passaro veröffentlichten (von Fätgenhauer
übersetzten) Bpukphänomenen in einem neapolitanischen Kloster
naheliegt. — Ii ed.
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