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328 Psychische Studien. XXXV. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1908.)
rausste Mr. Terry auf Verlangen des Geistes durch den
Vorhang das Medium bei der Hand anfassen. Terry tat
dies und erklärte den übrigen Teilnehmern, dass er die
Finger der Hand des Mediums fühle. So oft er die Mnger
des Mediums zusammendrückte, nahm der an seiner Seite
stehende Geist einen merkwürdigen Gesichtsausdruck an.
Die fünf zurückgebliebenen Mitglieder des Zirkels wurden
ersucht, zu demselben Zwecke nach vorne zu kommen. Sobald
die Hand des Teilnehmers mit der des Mediums, das
in tiefem Trance dalag, in Berührung kam, fuhr der an der
Seite von dem Teilnehmer gehaltene Geist zusammen, stiess
einen Schmerzensschrei aus und konnte sich nicht so rasch
von dem Schrecken erholen.
Ich habe versucht, von der Frau eines wissenschaftlich
gebildeten Mannes, die zugegen war, einen vollständigen
Auszug über diese Seaneen zu erhalten. Aber meine Mühe
blieb aus einem rätselhaften Anlass erfolglos. Persönliche
Auskünfte wurden nur den Freunden von Sydney gegeben.
Sie beweisen korrekt die Identität des sich mitteilenden
Geistes *) (Schluss folgt.)
Eine Botschaft.
Von Wilhelm Stern, Zürich.
Nachfolgender Brief wurde von der Verfasserin an
Herrn Dr. F. Heinemann, Stadtbibliothekar in Luzern, gerichtet
und betrifft ein Kolleg über Vivisektion und Tierschutz
, das derselbe im Wintersemester 1907/08 an der Universität
in Zürich gelesen hat. Dr. H. brachte das Schreiben
seinen Zuhörern zur Kenntnis und überliess es mir
dann später mit der Erlaubnis der Absenderin, die mir
volles Verfügungsrecht darüber erteilte, zur Abschrift.
„Hochgeehrter Herr Doktor!
Mit Interesse las ich kürzlich von Ihren Vorträgen am
Polytechnikum in Zürich über Vivisektion. Ich kann nun
nicht umhin, die folgenden Zeilen an Sie zu richten, obgleich
ich weiss, dass Sie jedenfalls über das, was ich
Ihnen mitteile, lächeln, wie auch ich selbst früher solche
Mitteilungen schwerlich glaubhaft gefunden hätte, bis ich
die Tatsachen selbst erlebte; und ich bekenne zugleich offen,
dass ich seit diesen Erlebnissen überhaupt erst an Religi-
*) Nur schade, dass der Leser von diesen angeblichen Beweisen
nichts erfährt! — Eed.
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