Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 330
(PDF, 215 MB)
Bibliographische Information
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330 Psychische Studien. XXXV. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1908.)

sehr beliebt war; grausam und roh sah und hörte ich ihn
nie; das Wort Vivisektion hörte ich nie aus seinem Munde
bis auf ein einziges Mal, als er und noch andere Gäste bei
uns weilten und einer von diesen sich gegen die Vivisektion
aussprach. Da sagte mein Onkel, dies sei ein Zeichen von
weibischem Charakter und Nervenschwäche, und solche Gefühlsduselei
verliere sich schon mit der Zeit. Allerdings
müsse er gestehen, dass er, im Grunde genommen, auch
mit den Tieren mehr Mitleid habe, wenn man es oo nennen
wolle, als mit den vielen lasterhaften genußsüchtigen Menschen
, mit denen er erst recht keinerlei grosse Umstände
mache; denn die meisten ihrer Krankheiten hätten sie sich
selbst durch übertrieben schwelgerisches Leben, Leichtsinn
oder Laster zugezogen. Die Vivisektion diene seiner Meinung
nach weniger der Wissenschaft, als der notwendigen
Abhärtung der medizinischen Studenten. — Mein Onkel
war ein guter, gesuchter Chirurg; aber er, sowie alle
Aerzte, die ich kenne, hatten schweres Unglück in ihren
Familien, teils auch an ihrem eigenen Körper. Alle Kinder
meines Onkels starben durch Unglücksfälle im Jünglingsalter
. Trotz seiner Wissenschaft und Klugheit konnte er
ihnen nicht helfen und stand machtlos und verzweifelnd
dabei, ohne sie retten zu können. Er selbst erblindete in
seinen besten Jahren aus unbekannten Gründen und konnte
sein Augenlicht nie mehr zurückerhalten. — C. C, z. Z. in
S. . . Graubünden. Den 11./12. 07.tt

Da mir einzelne Punkte etwas auffallend waren und
ich auch gerne noch einiges Nähere über den Vorfall ermittelt
hätte, trat ich mit der Verfasserin obigen Briefes
in Verkehr. Leider war die Dame stark in Anspruch genommen
und konnte auch einen in Aussicht gestellten Besuch
nicht ausführen, so dass ich mit wenigen Notizen mich
begnügen musste. Die im Briefe erwähnte Zusammenkunft
fand am 5. Mai 1907 in Frankfurt statt; von den damals
Anwesenden, lauter hochstehenden Persönlichkeiten, will
jedoch leider niemand sich öffentlich zu dem Erlebnis bekennen
, und auch der junge Offizier will keine weitere Auskunft
geben. Ohne Zweifel hatte aber der Herr früher
schon irgendwelche Erfahrungen auf okkultem Gebiete;
denn es dürfte kaum vorkommen, dass ein Medium ohne
gewisse Vorboten in Trance fällt und gleich längere Reden
hält, wie hier. Auf alle Fälle handelt es sich aber dabei
um eine aussergewöhnliche mediale Beanlagung. —

Der apportierte Ring hat sich bis heute unverändert
erhalten. Die sich zuerst äussernde Intelligenz wurde gleich
an der Stimme von dem betreffenden Herrn als sein ver-


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