Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 335
(PDF, 215 MB)
Bibliographische Information
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Peter: Die Heilungen in Lourdes und die metapsych. Phänomene. 335

klären; aber es ist kein Grund vorhanden zu der Annahme,
dass die eben genannten Kranken geistig schwach waren.
Besonders Ätme. Rouchel wird uns als ein robustes, freimütiges,
gerades und geistig gesundes Weib aus dem Volke geschildert
, welche das Gegenteil einer nervösen und mit ungesunden
Ideen behafteten Frau sei. —

Bezüglich der Krebs-Krankheiten ist der von
Myers angeführte Fall ausnehmend überraschend und die
Sammlung ähnlicher Fälle würde zweifellos viel zur Lösung
des Problems beitragen. Vereinzelt, wie er ist, kann ich
in ihm keinen Beweis zu Gunsten der Suggestion erblicken.
Der Fall ist von Dr. Ellioison, einem der fähigsten und erfahrensten
Aerzte seiner Zeit, (London 1824) berichtet:*)

Am 6. März 1843 konsultierte den Arzt eine schöne
Dame, 42 Jahre alt, wegen eines Uebels an der rechten
Brust. Es war eine äusserst schmerzhafte Geschwulst und
der Arzt erkannte sofort, dass ein Fall von Krebs vorlag.
Dr. Elliotson magnetisierte die Kranke, um sie für die chirurgische
Operation, welche er für unerlässlich hielt, weniger
empfindlich zu machen. Fünf andere Aerzte stimmten mit
der Diagnose Elliotsoris überein. Allmählich heilte der
Krebs. Im Jahre 1846 schreibt Dr. Elliotson: Äüer Krebs
ist gänzlich verschwunden; die Haut der Brust ist absolut
glatt, sogar fester als vor der Krankheit, ohne irgend einen
Knoten; keine anormale Empfindlichkeit, weder am Busen,
noch in der Achselhöhle.* Myers hält an der Ansicht fest,
dass die Suggestion die Phänomene in Lourdes erkläre.
„ Bei der grossen Zahl der in Lourdes anwesenden Leidenden,
sagt Myers, ist es ganz natürlich, dass sich darunter einige
finden, die besonders der Suggestion zugänglich sind, und
dies ist der Grund, warum man in Lourdes so viele Heilungen
verzeichnen kann." Die Katholiken könnten darauf
antworten: Weil es in Lourdes wirkliche Wunder gibt,
sind auch so viele Menschen dort! Es gibt noch eine dritte
Ansicht — und das ist meine Anschauung, sagtM. Mangin:
Ausser der Suggestion spielt noch eine andere Sache herein
, aber alle die verschiedenen Ursachen bilden in Lourdes
eine immer wachsende Kraft, weil mit der Zahl der Heilungen
auch das Vertrauen und der fromme Glaube zunehmen
, Faktoren, welche in jeder Theorie als von konstanter
und primärer Wichtigkeit angesehen werden müssen.
Warum hat Lourdes mehr Erfolg aufzuweisen als das
Metaphysische College in Massachussets ? Weil der katho-

*) Hier (wie die übrigen Ausführungen) wegen Raummangels
im Auszug gegeben. I*.


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