Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 355
(PDF, 215 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Peter: Die Einweihung eines Denkmals für W. F. Myers. 355

aber sicherlich wird dies nicht mit ihrem persönlichen Charakter
der Fall sein! Warum? Weil sie keinen haben!
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Dinge dieser Art Individualität
oder Personalität besitzen: sie erscheinen uns nur
als Teil einer Gmppe, als eine simple Einheit in der Welt
des Seins, ohne jede Personalität, die ihnen eigen wäre.
Das ist's, was ich auf alle Fälle voraussetze, — und klar
ist, dass das, was nicht existiert, auch nicht fortbestehen
kann. Wie könnte es das auch? Wir können ohne weiteres
zugeben, dass für alle diese Dinge, welche einzig und allein
an einer allgemeinen Existenz teilnehmen, diese allgemeine
Existenz, nicht differenziert und nicht identifiziert, zu ihrem
Zentralsitz zurückkehren wird, genau so, wie dies bei den
besser durchforschten Erscheinungsformen von Kraft und
Stoff der Fall ist. Das ist ganz einfach. Aber nehmen
Sie an, dass irgend ein individueller Charakter existiert,
irgend eine Personalität; nehmen Sie an, dass nicht nur
Leben, sondern auch Intelligenz, Gefühl, ßewusstsein und
Wille einem gewissen Organismus zugesellt seien; nehmen
Sie ferner an, dass diese Dinge eine wirkliche unleugbare
Existenz haben, eine Existenz, verstärkt und verdichtet
durch Erfahrung, durch Leid und Freud, so zwar, dass es
sich nicht mehr einzig um ein Glied der materiellen Aggregation
handelt, in welcher es sich für eine gewisse Zeit
inkorporiert befindet, sondern um ein Wesen, das, einem
geistigen Ganzen angehörend, streng an die diesem innewohnende
transzendentale Gottheit gebunden ist, — was
wird dann damit sein? Wenn alles, was existiert, unsterblich
ist, so müssen wir lediglich fragen, ob unsere Personalität,
unser Charakter, unser Bewusstsein hinreichend individuell,
hinreichend charakteristisch, hinreichend entwickelt und
hinreichend wirklich sind; denn, wenn sie dies sind, dann
kann kein Zweifel über ihr Fortbestehen sein. —

In einem bemerkenswerten Buche über die „Philosophie
der Religion" entwickelt Professor Hoffding von Kopenhagen
eine bedeutsame Theorie, welche er „die Erhaltung
des Wertes" nennt. Er behauptet, dass das, was er als
„Axiom der Erhaltung des Wertes'4 bezeichnet, das Fundamental
- Element aller Religionen sei — das Fundament,
ohne das keine derselben existieren könne. Er nähert sich
hiermit als Philosoph dem, was Browning und andere Dichter
vor ihm gesagt haben, und ist der Ansicht, dass kein wirklicher
Wert, dass nichts wahrhaft Gutes jemals verloren
gehen könne. Jeder Fortschritt, jeder Gang in der Entwicklung
sind bestimmt zu wachsen und ihren Wert zu
verstärken, d. h. das, was ihren Wert ausmacht oder was


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