Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 378
(PDF, 215 MB)
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378 Psychische Studien. XXXV. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1908.)

Sprache hätte. Es bliebe also nur der Beweis durch die
Identität der Schrift übrig, welche nicht nachgemacht werden
könnte; aber dieser Beweis müsste mit einer ausser-
gewöhnlichen Fülle und Vollendung geliefert werden, wie in
dem Falle des Mr. Livermore; denn sonst wissen wir ja, dass
auch die Schrift und besonders die Unterschriften Fälschungen
und betrüglichen Nachahmungen unterworfen sind.
Auf diese Weise haben wir, nach einer Stellvertretung der
Persönlichkeit auf dem irdischen Plane durch die unbewusste
Tätigkeit des Mediums, es nunmehr zu tun mit einer Stellvertretung
der Persönlichkeit auf einem
überirdischen Plane durch eine intelligente
Tätigkeit ausserhalb des Mediums. Und eine
solche Substituierung würde, logisch zu sprechen, keine
Grenzen haben. Das Qui pro quo würde immerhin möglich
und annehmbar sein. Das, was die Logik hier im
Prinzip zugeben lässt, das beweist die spiritistische Praxis.
Das Element der Mystifikation im Spiritismus ist eine unbestreitbare
Tatsache. Es ist von Anbeginn desselben an anerkannt
worden. Es ist klar, dass es nach gewissen Grenzen
nicht mehr auf Rechnung des Unbewussten gesetzt werden
kann und ein Argument zu gunsten des aussermediumisti-
schen, überirdischen Täters wird.a

„Sonach," sagt Aksakow zum Schlüsse, „ist der
unbestreitbare Beweis für die Identität
der Persönlichkeit der „ Geister" durch
irgend welche Manifestation gerade darum
unmöglich, weil wir die Existenz solcher
Geister einräume n." Nun ist aber deshalb
der Beweis nicht aussichtslos, denn was
vom objektiven Standpunkt nicht möglich
ist, das ist es doch vom subjektiven Gesichtspunkt
aus. „Was der Logik nicht genügend
ist, das findet sich hier befriedigt durch einen Urteilsspruch
nach dem Bewusstsein des Gefühles, nach der inneren
Ueberzeugung, welche sich auf eine Gesamtheit für das
objektive Urteil unbegreübarer Begebenheiten stützt, aber
mit einer für die subjektive Ueberzeugung unwiderstehlichen
Gewalt." —

Erst wenn man sich von dieser Wahrheit hat durchdringen
lassen, wie dies Aksakow fordert, wird man den Wert
eines Identitätsbeweises beurteilen können. Da das subjektive
Gefühl die e i n z i g e Q u e 11 e ist zur Erhaltung
der Identitätsbeweise, so wird man auch leicht einsehen, dass
öffentliche S§ancen wenig Erfolg in dieser Beziehung versprechen
, während in der Intimität des Freundes- oder


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