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390 Psychische Studien. XXXV. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1908.)
Mit Rücksicht auf die vorhergehenden Betrachtungen
also und, bis das Gegenteil erwiesen ist, können wir, wie
mich dünkt, die Hypothese von „Materie im Prozess der
Verdichtung" vorläufig annehmen.*)
Ausser den Argumenten, welche mich bewogen, die
drei anderen Hypothesen auszuschalten, gibt es auch gewichtige
Gründe, welche mich zur Annahme* dieser einen
bestimmten. Diese Gründe sind zu mannigfaltig und zu verwickelt
, um sie hier ausführlicher entwickeln zu können.
Ich werde mich darauf beschränken, meine Beweisstücke,
gerade so, wie sie sind, jenen zur Betrachtung zu übermitteln
, welche sich dafür interessieren.
Allgemeine Schlnssfolgerungen.
Ein fraglicher Punkt ist auf jeden Fall entschieden.
Die Hände, welche in der Nähe Emapids erscheinen, beruhen
in der Regel ebensowenig auf Halluzinationen, wie
die Lichterscheinungen, welche — verlässlichen Beobachtungen
zufolge — bei diesem Medium vorkommen. Wenn
meine Photographien weiter nichts beweisen als das, so
wäre ihre Bedeutung nicht zu unterschätzen. Ich wage
zu hoflen, dass in Zukunft die photographische
Untersuchung dieser Manifestationen mehr gepflegt werden
wird, und ich zweifle dann nicht, dass alsbald neue Beweise
derselben Art den meinen beigefügt werden können. Jenen,
welchen das Amt der Kontrolle zufällt, möchte ich empfehlen
, ihre Wachsamkeit noch zu erhöhen, und sich in
ihrer Rolle nicht durch den Gedanken irre machen zu
lassen, dass nach alledem ein Betrug von Seiten des Mediums
vollständig ausgeschlossen wäre. Auch werden die Skeptiker
noch immer fortfahren zu glauben, dass ihre Sinne
getäuscht worden seien. Hinsichtlich der Kontrolle sei ihr
Bescheid klar und bestimmt und der photographische
Apparat wird dann mit nicht weniger Klarheit und Bestimmtheit
hinsichtlich der Phänomene sprechen."
weichen. Wie aus dem Bild 1435 zu ersehen ist, waren die Zuschauer
von der äussersten Rechten bis zur äussersten Linken in
allen möglichen Gesichtswinkeln zur Erscheinung aufgestellt.
*) Dieser Standpunkt des Verfassers entspricht genau allen
Anforderungen wissenschaftlicher Exaktheit und kann anderen geradezu
als Muster empfohlen werden. —- Eed.
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