Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 392
(PDF, 215 MB)
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392 Psychische Studien. XXXV. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1908.)

des Wehes anzudeuten, welches mich bestürmt, und das
Feuer sollte die Mammen veranschaulichen, die mich verzehren
." Wenn wir jedoch diese Flammen mit jenen vergleichen
, welche die Verdammten erdulden, so sind sie bloss
kühle Tautropfen. Und was die Priester anbetrifft, die ihn
zu sprechen baten,» denen er aber nichts sagen wollte, so
geschah dies, weil ihnen beständig ein Engel zur Seite
stand, der jenem durch Zeichen und Befehle angab, was er
sagen und tun sollte. —

Nun befand sich in Reginas Zimmer ein kleines Oratorium
mit geweihten Kerzen und einem Kruzifixe. Ganz
nahe dem Bettplätze stand eine vortreffliche Statue der
Jungfrau, die ihren vom Kreuze abgenommenen Sohn auf
den Knieen hielt. Dieses Standbild war pm den Preis von
zweihundert Gulden gemacht worden, von welcher Summe
ein Teil vorgefunden und der Rest dem Besitze entnommen
worden war, welchen der Verstorbene hinterliess.

Der Geist sagte nun zu Regina, dass ihm diese Statue
gefiele und er empfahl ihr, den nächsten Freitag von ihrem
Bette aufzustehen (sie lag zurzeit unwohl im Bette) und
die Statue zur Kirche bringen zu lassen, indem er ihr verkündete
, dass während der Nacht, die jenem Tage vorangehe
, ihr etwas begegnen würde. Am 26. Tage des Juni,
in der Nacht, welche dem St. Ladislaustage vorangeht, begaben
sich nun etliche Priester und Laien, ungefähr 18 an
der Zahl, nach dem Hause, um zu wachen.

Sie blieben vor der offenen Türe des kleinen Gemaches
stehen, wo Regina im Bette lag; plötzlich um 11 Uhr
hörten sie ein grosses Getöse und Geräusche, welche Detonationen
nicht unähnlich waren. Sie bezweifelten nicht,
dass der Geist da wäre. Aber Regina bat sie, wegzugehen,
bis der Geist nach ihrer Gegenwart verlange. Sobald sie
weggegangen waren, gab sie dem Geiste das mit Reliquien
prächtig geschmückte Kruzifix und ermahnte ihn, es zu
umarmen. Er tat es, und zwar mit viel mehr Frömmigkeit,
als von ihm geheischt worden war, denn er umarmte es
dreimal; darauf nahm er das Kruzifix und trug es zu der
Statue der betrübten Jungfrau und steckte es mit grosser
Ehrfurcht an den rechten Arm von Christus, nahe der
Wunde an seiner rechten Seite; hierauf ergriff er die Stola,
die der Priester Regina, ihr ganz unbewusst, aufs Haupt
gelegt hatte, und schmückte damit die Statue, indem er sie
um den Nacken der heiligen Jungfrau legte; und nachdem
er eine Kerze genommen hatte, befestigte er sie an Christi
Fuss, an derselben Stelle, wo die Wundmale von den
Nägeln abgebildet waren. Niemand sonst hätte [wie die


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