Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 393
(PDF, 215 MB)
Bibliographische Information
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Kaindl: Metapsychische Phänomene aus aller Zeit. 393

dem Origiiialbericlit beigegebene Abbildung zeigt] die Statue
mit so viel Pietät und Sorgfalt zu zieren vermocht

Zugleich bot der Geist dem jungen Mädchen die
Hirtenbriefe an, worin sowohl Gebete und Litaneien für die
Heiligen standen, als auch mit der katholischen Religion
übereinstimmende Gebete für das Reich und den Kaiser.
In diesen Briefen wurden einige religiöse Abdrücke gefunden
, welche wir „Agnus Deitt nennen wollen, nebst den
Namen Jesus, Maria. Hierauf befragte sie den Geist wegen
der Hauptsache, das heisst in betreff der zweihundert Gulden,
und er erwiderte, dass sie gespendet werden müssten: zwölf
Fünffrancstücke zur Unterstützung der Armen, den Rest
für die Statue, für Messelesen und Eerzenbrennen genau so
zu benützen, wie es verlangt werden würde.

Gewiss war hier ein ausgiebiger Beweis vorhanden;
allein Regina besann sich nicht, noch mehr zu verlangen,
weil, wie sie sagte, noch immer viele Zweifel bestünden.
Der Geist entgegnete, dass er nicht mehr tun könnte; aber
dass er ihr zum Schluss ein Zeichen von Gott selbst geben
würde, und sie erbat sich dies im Namen ihres Beichtvaters.
„O mein Gott," seufzte er, „wie anspruchsvoll seid ihr in
bezug auf ein Zeugnis. Wahrhaftig, ich bin nicht imstande,
noch mehr zu tun!" Da es jedoch auffallend erscheinen
mochte, dass er in Gegenwart der Priester nicht sprechen
konnte, so fügte er noch hinzu, dass er versuchen würde,
sie in einem geeigneten Momente mit einigen Worten anzureden
; und er tat dies wirklich kurze Zeit nachher. Alsdann
befahl er Regina, sich ruhig und furchtlos zu verhalten
, denn er würde sehr bald, das heisst am Samstag
(es war jetzt Donnerstag) aufhören, in einer hässlichen und
abschreckenden Form zu erscheinen, vielmehr die Gestalt
einer Taube annehmen.

Dieses trug sich alles zwischen dem Geiste und Regina
zu und die Priester warteten unterdessen draussen. Jetzt
traten sie mit ihren geweihten Kerzen ein, und, siehe da,
auf einmal erblickten sie die in Holz geschnitzte Statue der
Mutter Gottes, welche, wie wir vorhin erwähnten, vom
Geiste selbst mit der Stola, den Kerzen und dem Kruzifixe
geschmückt worden war. Dieses Wunder versetzte sie
in Erstaunen und sie zogen sich etwas zurück, als sie bald
darauf den Geist selbst sprechen hörten, und zwar mit derselben
Stimme, die er hatte, als er noch lebte, wie einige,
welche Clement gekannt und gehört hatten, versicherten.
Und es war eine klare, wohlartikulierte Stimme, welche die
folgenden Worte aussprach: „O Deus meus, Dominus
meus! tu es meum solatium et meaforti*

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