Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 407
(PDF, 215 MB)
Bibliographische Information
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Peter: Die Heilungen in Lourdesund die metapsych. Phänomene. 407

letzteres dieselbe in sieb verdichtet hat, ändert es dieselbe
vielleicht je nach seiner Natur in verschiedene Energie
-Arten um. Eusapia bedient sich dieser Energie, um
einen schweren Tisch zu heben; Home, um sich selbst in
der Luft schweben zu lassen; Miller, um seine Phantome
zu materialisieren. Warum sollte man nicht hinzufügen:
die von dem Wunder Betroffenen, um ihren Organismus
in einem Strom von Lebenskraft zu baden, welcher alle
Bakterien, Krankheiten und Uebel vernichtet und dem
gesunden Rest eine auserordentliche Belebung verleiht. Es
tritt eine Aenderung des Rhythmus ein. Das jämmerliche
Andante wird plötzlich durch ein triumphierendes Alle-
grissimo ersetzt. Erinnern wir uns doch daran, was die
meisten erzählen, welche in Todesgefahr geschwebt haben:
in wenigen Sekunden scheinen sich alle Ereignisse ihres
Lebens vor ihnen abzuspielen; der Rhythmus des Denkens
hat eine schwindelnde Schnelligkeit angenommen. Man muss
es erfahren haben, um es für möglich zu halten. Wenn
dies keine Illusion ist, dann darf man wohl dieses Phänomen
mit jenen der Vernarbung und des Ersatzes der
Knochen vergleichen, wie sie in Lourdes konstatiert sind,
aber nur vom Gesichtspunkt des Rhythmus-Wechsels aus,
denn das eine Phänomen ist ja rein geistig, das andere rein
physiologisch. Und doch, sagt Mr. Mangin, drücke ich mich
schlecht aus; es gibt kein rein geistiges Phänomen. Das
geistigste Phänomen ist noch physikalisch, wie das physikalische
immer auch geistig ist. Es gibt keinen Geist
ohne Materie und keine Materie ohne Geist. Alle Phänomene
sind mehr oder weniger geistig. Die „metaetherielle"
Welt Uyeri ist überflüssig. Wie die Atombewegung auch
sei, es ist Absicht, Zweck oder Wunsch dabei, also eine
geistige Sache.

„Jenseits des Aethers", sagt Myers, „braucht nicht nur
eine einzige Stufe zu sein, sondern es können unzählige, bis
in die Unendlichkeit, vorhanden sein.tf

Mangin schliesst: „Noch einmal: nichts gibt uns das
Recht, jenseits des Aethers zu gehen. Es ist das gemeinsame
Ganze, der grosse Pan, von welchem alles kommt und zu
dem alles zurückkehrt. In ihm und durch ihn werden
die Welten geboren und sterben sie, ebenso die Sonnen,
welche das Leben erzeugen und dann erkaltend verlöschen.
Es hat keinen Anfang gegeben und wird kein Ende sein
in diesen ewigen Umwälzungen. Vergessen wir nicht diese
Lehren der Astronomie, welche den Menschen auf seinen
Platz verweisen. Angesichts ungeheurer brutaler Kräfte,
die ihn immer beherrschen werden, hat er keine so verächt-

Psychisohe Studien. Juli 1908. 27


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