Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 408
(PDF, 215 MB)
Bibliographische Information
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408 Psychische Studien. XXXV. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1908.)

liehe Bolle: er denkt, und er ist nicht am Ende seiner
Entwicklung. Eines Tages wird unser Planet in Blüte
sein, er wird ein Volk von Halbgöttern tragen, vollendet
gerecht, gut und glücklich. Alle die übernatürlichen Kräfte,
welche wir mit Staunen bei den Medien entdecken, sind
sicher gewonnen, und unter denselben wird die Gabe
zu heilen nicht die kleinste sein. Vor allem ohne Zweifel
wird uns Hellsehen von dem moralischen üebel
befreien, indem es uns die Entdeckung nicht nur des Verbrechens
, sondern selbst schon der schuldhaften Absicht
leicht und sicher macht. An zweiter Stelle wird vielleicht
die heilende Mediumschaft stehen, die uns von dem physischen
Leid erlösen wird.

Ich werde daher die Quelle der Kräfte, welche heilen,
nicht in einer chimärischen geistigen, von der Materie unabhängigen
Welt suchen. Mir scheint alles zu beweisen, dass
jene Quelle vielfach ist. Bald liegt sie in der hypnotischen
Suggestion, bald in der bewussten oder unbewussten Autosuggestion
, bald in einer speziellen Gabe gewisser Personen
, in ihrem eigenen „Fluiduma, bald in der Kraft, aus
dem Aether und der Umgebung die Elemente zu einer
ganzen oder teilweisen Neubildung ziehen zu können, bald
in der unbewussten Mediumität, welche in der Aussendung
von Vibrationen eigener Art bei Verwandten, befreundeten
oder einfach wohlwollenden Personen besteht. „Und vom
Gebet sprechen Sie nicht, wird man fragen?" Nun, ich
glaube absolut an die Kraft des Gebets. Die Betätigung
des Glaubens in Lourdes, die entweder von dem Kranken
kommt, oder von einer Person, die sich für ihn interessiert,
ist der Ausgangspunkt aller der Einflüsse, welche ich eben
nannte. Die Wirksamkeit des Gebetes ist eines der wunderbarsten
Kapitel in der Geschichte der Mental-Suggestion,
wobei die Entfernung keine Rolle spielt. Es kann auch sein,
dass manchmal mit dem psychologischen Einfluss ein physiologischer
im Spiele ist, ein Fluid, das von der betenden
Person ausströmt. Man wird den von Dr. Kogemikoff der
neurologischen Sozietät in Moskau 1895 mitgeteilten Fall
nicht vergessen haben: eine parasitäre Sycosis mit Staphylokokken
(eiterigen Bartfinnen), welche seit neun Monaten allen
Behandlungen durch die bedeutendsten Dermatologen widerstanden
hatte, wurde in drei Tagen durch die Gebete einer
Frau geheilt. „Während des Gebetes behauptet der
Kranke seine Ruhe völlig bewahrt zu haben; er fühlte keine
religiöse Exaltation und betrachtete die ganze Prozedur, wie
ein therapeutisches Mittel." Um in solchen Fällen entscheiden
zu können, ob die Heilung der unbewussten Auto-


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