Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 410
(PDF, 215 MB)
Bibliographische Information
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ft

410 Psychische Studien. XXXV. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1908.)

Es ist auch eine aprioristische Annahme, dass die
Mediumität und die spiritistischen Phänomene aus derselben
Quelle stammen, wie die Wunder von Lourdes. Ganz besonders
gilt dies von den Materialisationen. Es ist schnell
gesagt: die Materialisationen sind Traumgebilde des
Mediums! Wer die Geschichte der Materialisationen kennt,
wird diese Erklärung nicht unterschreiben, es sei denn,
dass er Anhänger des Materialismus ist, welcher dem Sub-
liminalen grössere Wunder zuschreibt, als die Spiritisten
ihrer Hypothese. —

Einen klaren und richtigen Standpunkt unseres gegenwärtigen
Wissens über die Wunderheilungen in Lourdes
nehmen die Aerzte D. D. L. van Hoestenberghe, E. Roy fr
und A. Beschamps in ihrem Buche „GuSrison subito d'une
fracture* ein. Dasselbe enthält eine eingehende, auf Grund
vieler authentischer Zeugnisse usw. aufgebaute Studie
über den Fall P. de Ruäder, welcher auch von Mr. Mangin
erwähnt ist.

Sie teilen die menschlichen Krankheiten in zwei Klassen.
Zur ersten Klasse sind gerechnet die Punktionsstörungen
ohne bemerkbare anatomische Verletzung der Gewebe etc.,
also die Neurosen, wie sie die Neurasthenie und vor allem
die Hysterie in den mannigfaltigsten Formen zeigen. Nun,
eine heftige seelische Erschütterung des Patienten, sagen
die genannten drei Aerzte, kann auf das ganze Nervensystem
einen derartigen Chok ausüben, dass für eine gewisse
Zeit die Symptome dieser Krankheiten, wie Schmerz,
Paralyse, Kontrakturen usw. vollständig unterdrückt werden.
In die zweite Klasse fallen die internen und externen Krankheiten
anatomischen Charakters, die Geschwülste, Abszesse,
Krebs, Geschwüre, die Caries, die Nekrose (das Absterben)
und die Frakturen. Die Heilung dieser Krankheiten, wenn sie
überhaupt möglich ist, fordert unbedingt Zeit, oft sehr
lange Zeit. Es wird z. B. kein Arzt in der Welt die Möglichkeit
der natürlichen und vollständigen Heilung eines Beinbruches
in weniger als drei Wochen zugeben. Diese
Zeit kann nun durch nichts abgekürzt
werden, auch nicht, wie manche glauben, durch Erschütterungen
des Nervensystems, wie sie in den Tatsachen
der Faith - healing a nachgewiesen sind. Charcoi sagt in
seinem Buche: „La Foi qui gu6rit," Paris 1897, dass die
Domäne dieser „ Faith - healingu auf die Fälle beschränkt
ist, in welchen die Heilung durch die Macht des Geistes
über den Körper möglich ist Diese Grenzen können nicht
durchbrochen werden, denn „wir vermögen nichts gegen
die Gesetze der Natur". Ausser dieser Grenze nun steht


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