Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 411
(PDF, 215 MB)
Bibliographische Information
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Peter: Die Heilungen in Lourdes und die metapsych Phänomene. 411

z. B. die Heilung gebrochener Knochen. Charcot behauptet,
dass alle Wunderheilungen nur auf Conto der natürlichen
Wirkung der „Faith healing" zu setzen sind; allein er
macht sich die Sache insofern sehr leicht, als er die Tatsachen
von Heilungen wirklicher Frakturen usw. einfach
übergeht. Diese Tatsachen sind aber, wie wir gesehen
haben, nicht zu leugnen. In dem Falle P. de Rudders hat
man es, wie die obengenannten 3 Aerzte nachweisen, nicht
einmal mehr mit einem einfachen Knochenbruch zu tun.
Das Leiden währte schon 8 Jahre; die Wunden eiterten
beständig, wodurch die Knochenmasse teilweise angegriffen
und zerstört wurde. Man hielt infolgedessen von ärztlicher
Seite eine Heilung auch für absolut ausgeschlossen.
Am Morgen des 7. April 1875, des Tages der Heilung,
war das Bein genau in dem furchtbaren Zustand, wie seit
Jahren; und doch ging am Abend desselben Tages de Rudder
wie s. Z. vor dem Unglücksfall! Die vorher noch eiterflüssigen
Wunden sind vernarbt, das gebrochene Bein ist
geheilt!*) „Ist das auch der Imagination zuzuschreiben?,"
fragt van Hoestenberghe. „Hier von Einfluss des Nervensystems
sprechen zu wollen, wäre kindlich." „Man kann"
sagen die drei Aerzte zum Schlüsse, „hier nur vor dem
Dilemma stehen: entweder die Tatsachen leugnen oder
Verzicht darauf leisten, dieselbe mit

Naturkräften erklären zu wollen.--

So können wir resümieren: 1) Einfache Funktionsstörungen
des menschlichen Organismus sind durch Suggestion
im gewöhnlichen Sinne des Wortes mindestens vorübergehend
zu heilen. 2) Schwerere Erkrankungen in diesem
Gebiete sind geheilt worden ohne Zweifel durch eine

*) Die Broschüre des Dr. van Hoestenberghe stützt sich auf
die drei amtlichen Untersuchungen des Falles de Rudder, sowie auf
die unterschriftlich bestätigten ärztlichen Atteste. Dieselben sind
im Wortlaut dem Buche beigegeben. Die erste Untersuchung geschah
auf Veranlassung des Monseigneur Faiet, damals Bischof von
Brügge unmittelbar nach der Heilung. — Die zweite Untersuchung
wurde am 18. und 19. Januar 1893 durch Dr. Roy er auf Ansuchen
des bekannten Dr. Boissarie vorgenommen. Die dritte Untersuchung
geschah im Mai und August 1899 durch Dr. Deschamps nach dem
Tode de Rudder9». Ferner sind in der Broschüre alle Zeugen
namentlich aufgeführt und ist deren Vertrauenswürdigkeit durch
den Bürgermeister von Jabbeke bestätigt. Endlich ist das Protokoll
über die im Mai 1899 vorgenommene Exhumierung der Leiche
des Pierre de Rudder und der darauffolgenden Amputation und
Untersuchung der Beine angeführt. Dieses Protokoll ist von dem
Kuraten und dem Bürgermeister von Jabbeke unterzeichnet. Sämtliche
Akten, Vernehmungen usw. bestätigen den dem Leser bekannten
wunderbaren Heilungsfall. jP.


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