Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 431
(PDF, 215 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen.

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ist Das Wort „wahr* existiert wohl für die Wissenschaft
nicht. Man sollte „passend" oder „bequem" dafür sagen. Unser
Schriftsteller Gilbert, der die Oper „Mikado" geschrieben, hat
sich einmal geäussert: „Jeder kleine Knabe oder kleines
Mädchen ist, wie es das Licht der Welt erblickt, entweder
ein kleiner Liberaler oder ein kleiner Konservativer/' So
sind wir alle. Wir müssen trachten, dass wir in der
Wissenschaft solche fixe Ideen abschaflen. Das ist die
Aufgabe der Wissenschaft.11 Professor Ramsay ging nun
auf das Eigentliche seines Vortrages über. Schon vor 130
Jahren hat Franklin über Elektrizität geschrieben. Er
glaubte, dass es bloss eine Art von Elektrizität gebe. Aber
später kam die dualistische Theorie in Mode, Man glaubte
und glaubt es noch heute, dass es eine positive und eine
negative Elektrizität gebe. Im Jahre 1880 hielt der grosse
Physiker Helmholtz in der „Society" in London einen Vortrag
über die doppelte Natur der Elektrizität und er sagte,
dass jedes Atom eines Körpers eine bestimmte Menge positiver
und negativer Elektrizität mit sich trage. Nach 20
Jahren, im Jahre 1900, bat Nernst in Hamburg Aehnliches
gesprochen. Seitdem haben wir aber manches gelernt. Was
wir gelernt haben, ist die selbständige Existenz des Elektron
, des Atoms der Elektrizität. Wenn man heute von
Elektron spricht, meint man hiermit schlechtweg ein Atom
negativer Elektrizität. Die Untersuchungen des Ehepaares
Curie und anderer Forscher haben ergeben, dass das Radium
und seine Abkömmlinge Elektron abwerfen. Wir
müssen daher annehmen, dass die Elektrizität eine wirkliche
Substanz ist und nicht ein Zustand der Materie. Ob
das auch für positive Elektrone gilt, wissen wir allerdings
nicht. Wenn aber die selbständige Elektrizität der positiven
Elektrizität nicht bewiesen werden kann, warum sollen
wir daran glauben? Welche Bedeutung die Aufstellung des
Elektrons als Element für die Chemie und Physik hat, das
lässt sich dem mit diesen Wissenschaften nicht Vertrauten
nur schwer begreiflich machen. Die Chemie ist die Lehre
von den Grundstoffen und ihren Verbindungen. Nun stellt
sich auf einmal heraus, dass ein Ding, das man als Eigenschaft
betrachtete, ein überall vorhandener, man möchte
sagen fassbarer Körper ist, dass die Verbindungen der Elemente
aber infolge der Anwesenheit dieses so sehr verbreiteten
Körpers ganz andere sind, als wir sie gelernt und
gelehrt haben, dass an allen Orten, bei jeder chemischen
Formel, bei jeder Gleichung dieses Elektron vorhanden ist,
dass man damit rechnen muss, ebenso wie mit der von
Ramsay gefundenen Tatsache, dass die Luft nicht bloss aus


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