Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 433
(PDF, 215 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1908/0446
Literaturbericht. 433

festigter Grundlage beruhen. So gaben besonders die Kapitel über
die neueren wichtigen Entdeckungen in der Astronomie, über die
Einführung des Energie- und des Unendlichkeitsbegriffs in die
Kosmogonie (letzterer spielt übrigens schon bei Nikolaus von Cusa
und Giordano Bruno eine wichtige Bolle) mehrfach Veranlassung die
im ersten Teil vorgetragenen Lehren zu ergänzen oder zu vertiefen.
Im Gegensätze zu der hier vorherrschenden grösseren Ausführlichkeit
sind die Anschauungen älterer Zeiten etwas kurz behandelt.
Wer geneigt ist, in Gemeinschaft mit dem Verf. die Genugtuung
zu teilen, womit Faust's Famulus rühmt, dass „wir es so herrlich
weit gebracht* (ohne sich durch den ironischen Einwurf seines
Meisters irre machen zu lassen), der wird vielleicht diese Kürze berechtigt
finden, ebenso den Mangel an Sympathie für solche überwundene
Standpunkte und den ziemlich geringschätzigen Ton, in
dem sie kritisiert werden. Von der „für uns ganz unbegreiflichen
Metaphysik* Plates und verwandter griechischer Denker heisst es:
„Ein mächtiger Wortschwall ohne naturwissenschaftlichen Inhalt
ist der vorherrschende Zug/ Selbst bei Kant wird kritische Schärfe
vermisst und von seiner ?Naturgeschichte des Himmels* gesagt, es
sei ein schönes philosophisches Gedicht, das „unter der naturwissenschaftlichen
Kritik zu einem Nichts zusammenschrumpft.* Da nun
doch die Naturwissenschaft ohne philosophische Begriffe nicht auskommen
kann, macht sich der Verf. deren Einführung ziemlich
leicht: „Eine Begrenzung des Baumes können wir uns nicht vorstellen
, ebenso wenig eine Begrenzung der Zeit; wie weit wir auch
zurückdenken mögen, wir müssen uns doch vorstellen, dass es vorher
noch eine Zeit gebe. Ebenso wenig können wir uns ein Ende
der Zeit vorstellen — mit anderen Worten, der Baum ist unendlich
, und die Zeit ist ewig.* Dieser Versuch einer rein logischen
Konstruktion ergibt im Grunde — ohne Beweis für die Bealität!
— doch kein eigentliches Unendliche (infinitum), sondern nur ein
Unbestimmtes (indefinitum), in welches die Untersuchung mit demselben
zweifelhaften Erfolge verlegt wird, wie die Frage nach dem
Ursprünge des Lebens in die der kosmischen Materie zugeschriebene
Panspermie. Der gewaltige Fortschritt, den die Erkenntnis
des Naturzusammenhangs im Laufe der Zeiten gemacht hat, geht
aus der lebendigen, an vielen neuen Gesichtspunkten reichen Darstellung
von Arrhenius gewiss hervor; aber einer besonnenen Erwägung
wird einleuchten, dass die einer vollen Erkenntnis entgegenstehenden
Schwierigkeiten noch lange nichc gehoben sind, wenn
sie überhaupt durch rein - mechanische Naturerklärung je gehoben
werden können. Wernekke.

Enrico Morseiii. Psicologia e Spiritismo. Impressioni e note critiche
sui fenomeni medianici di Eusapia Paladmo. Torino, Fratelli
Bocca. 1908 (2 Bände: I. 507 Seiten mit 7 Tafeln und 21 Textabbildungen
; iL 597 Seiten mit 12 Tafeln und 20 Abb. 8°. Preis
je 15 Lire).

Ein Werk, das den bekannten Direktor der Klinik für Nerven-
und Geisteskranke bei der Universität Genua zum Verfasser hat,
verdient sicherlich als bedeutsame wissenschaftliche Leistung die
Beachtung von Anhängern, wie von Gegnern des Spiritismus. Den
grundlegenden Werken von Aksakonr über „Animismus und Spiritismus
* und von Myers über die menschliche Persönlichkeit ist es
durch Genauigkeit und Gewissenhaftigkeit der Untersuchung, wie
durch Ausführlichkeit und Klarheit des Vortrags gleichzustellen.
Wenn es vielleicht dadurch enttäuschen mag, dass es auf eine Erklärung
der Erscheinungen verzichtet, so hat es andererseits den


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