Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 461
(PDF, 215 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Kaindl: Metapsychisehe Phänomene aus alter Zeit. 4ßl

Unsere moderne Beurteilung muss jedoch eine andere
sein, als eine vorwiegend theologische Erörterung des
17. Jahrhunderts; denn eine gewisse Anzahl von Tatsachen,
die damals nur sehr unvollkommen bekannt waren, sind
gegenwärtig festgestellt worden und gestatten uns, die Phänomene
, welche in ihrer Gesamtheit die Pressburger Erscheinung
bilden, in die Klasse der religiösen Erscheinungen
der H y s t e r i e einzureihen.

Die Geschichte Regina's hat Aehnlichkeit mit manchen
anderen Erscheinungen, die, wie verlautet, Nonnen, Mönchen
und frommen Gläubigen widerfahren sind; Erscheinungen,
welche willkürlichen Urteilen zufolge von der Kirche entweder
als wahr anerkannt oder als irrtümlich verworfen
worden sind. Wenn wir uns jedoch von allen religiösen
Vorurteilen frei machen, werden wir uns nur zu fragen
haben, ob sie objektiver oder subjektiver Natur sind. Sind
sie rein subjektiv, so brauchen wir ihnen keine grosse Beachtung
zu schenken, denn in diesem Falle lässt sich ihre
Wahrheit nicht erweisen. Vor allen Dingen lässt sich aus
dem Bericht einer hysterischen Person nicht erkennen, ob
sie gelogen hat oder nicht; denn Unwahrheit ist dann derart
mit Wahrheit vermengt, dass es menschliches Vermögen
übersteigt, zu entscheiden, was wahr und was falsch ist.
Und selbst dann, wenn der Bericht wahrhaft ist. was bei
alledem möglich ist, hat die Tatsache einer Halluzination
an sich keine grosse Bedeutung. Die pathologische Psychologie
verfügt über so viele derartige Beispiele, dass es nur
von geringer Wichtigkeit ist, um eines mehr zu besitzen.

Der Fall liegt ganz anders, wenn mit den Halluzinationen
objektive Phänomene vermengt sind. Wir
müssen alsdann untersuchen, welches die objektiven Phänomene
sind.

A. Zuvörderst gibt es noch andere Individuen, welche
das Phantom sahen. Nun ist aber in diesem Punkte der
Bericht nicht sehr genau.

1. Der Holzschnitzer und dessen Gehilfe sahen einen
alten Mann, der eine (unbestimmte) Aehnlichkeit mit Clement
hatte. Aber das ist auch alles; und wir besitzen von
dem Holzschnitzer und seinem Gehilfen nicht einmal ein
Zeugnis aus erster Hand, Wenn jemand ein Phantom sah
und mit ihm sprach, so würde er, wie mich dünkt, viel mehr
überrascht sein, als die zwei Künstler in Gegenwart des
alten Mannes waren, der dem Clement ähnlich sah.

2. Am Ende des fünften Abschnittes wird erwähnt, dass
sich der Geist häufig der Schwester Regina!* und einer anderen
Frauensperson zeigte; aber es mangeln uns die näheren


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