Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 464
(PDF, 215 MB)
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464 Psychische Studien. XXXV. Jahrg. 8. Heft. (August 1908.)

leicht lässt sich die Begebenheit mit dem Schlag ebenfalls
durch eine Transsudaten (Durchsickerung) des Blutes
physiologisch erklären. Aus den Nasenlöchern und dem
Munde Regind* ergoss sich eine so grosse Menge Blutes,
dass nicht nur ihr Gesicht und ihre Hände, sondern auch
ihre Kleider damit bedeckt wurden, — und doch war an
ihrem Körper keine Spur von einer Wunde vorhanden!

Es verbleiben freilich noch einige Phänomene, welche
durch pathologische Physiologie allein nicht zu erklären
sind«

Der Lichter, welche sich im /W/fy-Palast zeigten und
vom Nachtwächter*) beobachtet wurden, sowie des Herabfallens
der Statue will ich bloss Erwähnung tun, denn diese

fesüncigt, dass man möglicherweise noch darauf verfallen wird, die
lystik in den Materialismus hinein zu seh" achten/ Auf alle derartigen
Bedenken des Philosophen hat der „wissenschaftlichetf Positivist
bezw. Materialist nur die eine stereotype Antwort:

Was du nicht alles zu erzählen hast!
So klein du bist, so gross bist du Phantast.
Ich sehe nichts —
{Goethe im „Faust*.) D. Ü.

*) Im Interesse einer streng objektiven Beurteilung dieses
Falles erscheint es mir geboten, darauf aufmerksam zu machen,
dass, während der geehrte Herr Verfasser hier in seiner Kritik von
einem „-Nachtwächter" spricht (in den ,A. of Ps. Sc", Juli 1905,
S. 59 heisst es wörtlich: „the night watchman*) sowohl in der Kritik
des protestantischen Theologen (S. 55 desselben Heftes, wo es
lautet: „If the city guards saw lights in the Palß palace"), als auch
im Berichte selbst (ib. April 1905^ S. 215: „in all the rooms of the
second story of the Palace, there appeared brilliant lights which
were pereeived by the guardians of the city, who certified to the
fact on their oathtf) von der Stadtwache oder den Stadtwächtern die
Rede ist Man wird doch wohl zugeben, dass es in Bezug auf die
Glaubwürdigkeit der Tatsache selbst einen sehr wesentlichen Unterschied
ausmacht, ob das Phänomen von der Stadtwache oder nur
von einem einzelnen Nachtwächter wahrgenommen wurde. Noch
eine solche Erinnerungstäuschung eines gleich skeptischen Kritikers,
der sich auf diese Kritik stützt und der Nachtwächter wird auch
noch zu einem betrunkenen Nachtwächterl — Auch müssen die
Lichterscheinungen denn doch etwas Ungewöhnliches gewesen sein,
da sie den Stadtwächtern auffielen und diese zur Anzeige und eidlichen
Bekräftigung des Phänomens veranlassten. Für den Wahrheitssucher
ist die offenbare Verwechselung, welche Prof. Richet hier
passierte, insofern von Wichtigkeit, weil es ihm zeigt, dass Erinnerungstäuschungen
nicht nur bei Okkultisten, sondern auch bei
wissenschaftlich geschulten Positivisten vorkommen können. Bemerkenswert
ist, dass sich diese Erinnerungstäuschung Prof. Richel'B
in Uebereinstimmung mit der ganzen Tendenz seines Artikels befindet
, was mich auf die Vermutung führt, dass es eben diese Tendenz
ist, welche diese Erinnerungstäuschung veranlasste, denn die
von einer festen Absicht aufgestachelte Phantasie spielt dem Gedächtnis
am leichteten einen Streich. Dieses Beispiel einer Er-


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