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Literaturbericht.
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der bereits früher einige treffliche Studien über Paracelsus veröffentlicht
hat und der sich als ein ebenso belesener, als erfahrener Polemiker
im Kampfe für die von ihm geübte homöopathische Heilkunst
längst bewährt hat, weist in seinen ausgezeichneten Aufsätzen
„Paracelsus über die Aphorismen des Hippocrates — das homöopathische
Prinzip in der allgemeinen Therapie und seine Vertretung
durch Paracelsus — Heilkunde und Eeligion bei Paracelsus. — Paracelsus
und Bahnemann*, die an erster, zweiter, fünfter und sechster
Stelle des neuen Werkes über Paracelsus stehen, in einwandsfreier
Weise nach, dass die drei grossen Reformatoren in der Heilkunst,
Hippocrates. Paracelsus und Bahnemann das Prinzip der Homöopathie
erfasst und mit steigender Klarheit dargestellt haben. Ganz besonders
scheint mir Schlegel in seinem ersten Aufsatz: Paracelsus
über die Aphorismen etc., in welchem Schlegel die Ausfahrungen
Hohenheim*t> mit wundervollen und trefflichen Anmerkungen begleitet
, uns eine klassische Darlegung gegeben zu haben, deren
Lektüre ich allen Aerzten, deren Blick und Interesse noch etwas
weiter geht als bis zu den modernen Streik - und wirtschaftlichen
Bewegungen, angelegentlichst empfehlen kann. Ganz vorzüglich ist
z. B., was über die modernen Diätmethoden mit ihren lächerlichen
Kleinigkeiten gesagt wird. Der Okkultist Schlegel kommt in den
beiden Abhandlungen über den psychosomatischen Betrieb und die
Vorrede zum Archidoxom noch besonders zu Worte und der grosse
Magier Paracelsus so zu seinem Rechte. Schlegel schreibt wie
selbstverständlich nicht nur für Aerzte, sondern für alle denkenden
und forschenden Menschen, und so will ich seine Arbeit allen Gebildeten
mit bestem Gewissen empfehlen. Was aber Schlegel von
des Paracelsus' Werken sagt: er kann nicht exzerpiert werden, — er
ist gedrängt voll Geist — das gilt auch von seiner eigenen Schreibweise
; deshalb muss ich mir Inhaltsangaben und Auszüge versagen *
und in allem auf die Lesung des trefflichen Originals verweisen.
Dr. med. Wolfgang Bohn-Qh&mmtz.
B. Zeitschriftenübersicht
L'echo du merveilleux. 12. Jahrg., Nr. 275 u. 276 (15. Juni, I.Juli 1908).
— Ueber das letzte Buch des Dr. Grassel: „Vorsichtsmassregeln des Gelehrten
.'* — St, Guy, Patron der Tänzer. — Bewegung von Gegenständen
ohne Berührung. — Die hypnotischen Experimente des Herrn Bauvil, —
Der spiritualistische Kongress von 1908. — Das Wunder in einigen Geschichtswerken
aus dem 16. Jahrhunders (Schluss). — Wunderheilungen
in Lourdes. — Ueber eine Erklärung von Jules Bois. — Franklin und
die Zahlen. — Der Glaube an Werwölfe. — Miller in Paris. — Die
Sitzungen des Mediums Miller (Fortsetzung folgt). — Das Wunder in den
Memoiren des Fräuleins George. — Taschenspieler und Medien. — Die
Hagelmedaillen von St - Die. — Deutschland, Wilhelm der Zweite und
die Prophezeiungen. {Wilhelm II. ist der letzte König von Preussen,
im Jahre 1913 geht das deutsche Reich zugrunde etc.; und das wird als
glaubhaft und bestimmt zu erwarten vorgetragen ! Die Franzosen scheinen
in einem gewissen Punkte heillos verblödet.) — Das Wunder in den Memoiren
der Frau dÄbranles. — Die Affaire Steinheil, die AfFaire Lemoine
und die Hellseherinnen. — Vorausschau von Verbrechen im Traum. —
Bücherbesprechung.
Les nouveaux horizons. 13. Jahrg., Nr. 7 (Juliheft 1908). — Ist der
„Krach** des Wunders da? (Bezieht sich auf das le Bon'sehe Angebot.)
— Ueber den Aufsatz des Herrn Dr. le Bon. — Soziologie und Fou-
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