Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 505
(PDF, 215 MB)
Bibliographische Information
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Peter: Die Identität der »Geister*,

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wesen sei und dass sein Nerven8y8tem nicht ganz in Ord-
nung wäre usw.

Kaum hatte er diese Worte gesprochen, so sah er in der
Halle eine lebhaft blickende kleine ältliche Dame stehen,
welche ein Kleid von schwerer grauer Seide trug. Jetzt
war das Geheimnis erklärt: der Besucher hatte dieses
Familienmitglied gehört, aber bisher nicht gesehen.
Wieder rauschte das Kleid und diesmal hatte es auch der
Hausherr gehört. Dieser fragte nun das Medium, was das

wohl sein könnte. „Oh," antwortete Mr.--, es wird

durch das Kleid der alten Dame in grauer Seide verursacht
! ich sehe sie in der Halle, wer mag es sein?" Die
Erscheinung war so deutlich und klar, dass ihm nicht der
leiseste Verdacht kam, es handle sich um ein anderes Geschöpf
, als von Fleisch und Blut. Der Hausherr gab keine
Antwort auf die Frage und weitere Fragen wurden durch
die Anwesenheit des kleinen Familienzirkels abgeschnitten.
Man ging zu Tisch und der Gast war aufs höchste überrascht
, keine Persönlichkeit an demselben zu sehen, welche
der Dame in Grau entsprochen hätte. Seine Neugierde
wurde wach und die Sache begann ihn lebhaft zu beschäftigen
. Als man das Speisezimmer verliess, hörte er das
Rauschen des Seidenkleides wieder; diesmal konnte er nichts
sehen, aber er vernahm deutlich die Worter „ Es ist mir
unangenehm, dass ein Sarg auf meinen gestellt worden ist.
Was fällt Euch ein? Ich will es nicht haben!44

Diese sonderbare Botschaft teilte ich dem Haupt der
Familie und seiner Gattin mit. Für einen Moment starrten
sich die Beiden in stummem Erstaunen an und dann brach
der Mann das Schweigen. „Das Kleid, seine Farbe und
den Stoff können wir vollständig identifizieren; aber was
den Sarg betrifft und das Stellen eines anderen auf ihn,
dies ist absurd und nicht richtig." Das Medium konnte
hierauf nichts antworten.

Nach einiger Zeit Hess sich die Stimme wieder vernehmen
. Sie sagte genau dieselben Worte und fügte bei:

„Und so etwas! S--tat nicht recht, den Baum abzu-

schneiden.14 Wieder sagte das Medium, was es gehört hatte.
Der Hausherr schien sehr bestürzt. „Gewiss" meinte er,
„das ist sehr sonderbar. Mein Bruder S- — hat einen
Baum beseitigt, welcher die Aussicht von unserem alten
Stammsitz störte, und wir sagten damals alle, dass diejenige,
deren Stimme Sie zu hören behaupten, niemals hiermit einverstanden
gewesen wäre, wäre sie noch am Leben; aber das
Uebrige der Botschaft ist reiner Unsinn." Ais die Gesellschaft
sich trennte, kam die Mitteilung zum drittenmale.

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