Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 518
(PDF, 215 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1908/0531
518 l*sych. Studien. XXXV. Jahrg. 9. Heft. ^September 1908.)

der mit der Persönlichkeit Johann Clements, soweit wir sie
aus dem Berichte kennen, und ihrem angeblichen Monoideismus
vollkommen übereinstimmt, was, falls dieser Monoideismus
bei ihm erwiesen wäre,*) uns zwingen würde,
Clement als Agenten und den durch sein magisches Wirken
hervorgerufenen Spuk als die Realisierung seines „posthumen
Monoideismus" anzusehen. —

Obgleich nun, wie schon erwähnt, der angegebene
Monoideismus bei Clement nicht nachgewiesen ist, wollen
wir dessenungeachtet versuchen, ob sich nicht vorliegende
Spukgeschichte vermittels dieser Hypothese erklären Hesse.

„ Die Realisierung eines posthumen Monoideismus",
sagt Du Prel, „ist vielleicht nur eine Art Traum des
Geistes".**) Diese Vermutung du Prel's weiter zu verfolgen,
hat insofern etwas sehr Bestechendes, als der Spuk im allgemeinen
einen traumartigen Charakter aufweist; er
hat das Regellose, Wandelbare, Phantastisch« mit dem
Traume gemein. Diese Aehnlichkeit ist so gross, dass
man sich versucht fühlt, den Spuk als einen exteriorisierten
Traum zu bezeichnen, d. h. als eine plastische Gestaltung
exteriorisierter Odschichten
durch die Phantasie des Träumenden. Es
ist bekannt, dass im Traume oft Fernwirkungen vorkommen,
deren sich der Agent nur als Traum bewusst ist. „Dass
die Einbildungskraft eines Schlafenden in jede Entfernung
wirken kann," sagt du Prel, „wusste schon Paracelsus:
„„Im Schlafe kann die Imagination den siderischen Menschen
aus dem elementariscben hinausschicken, damit er
dort seine Wirkung vollbringe"" {Paracelsus, Philosophia
sagax).***) Bei einem im Traume Fernwirkenden erscheint
die Traumbühne tatsächlich an den Ort verlegt, wo sein
Traum spielt, und die Wirklichkeiten, mit denen er dort
in Beziehung tritt, vermengen sich mit den Schöpfungen
seiner Traumphantasie zu einem wunderlichen Ganzen, das
dem Beobachter eben jene Erscheinung darbietet, die man
als Spuk bezeichnet^)

*) Ein derartiger. Beweis findet sich z. B. in der Spukgeschichte,
die Göthe in der „ Unterhaltung deutscher Ausgewanderter", Band
XIX, S. 236-248 erzählt.

**) „Der Tod, das Jenseits, das Leben im Jenseits", S. 101.
***) Du Prel, „Entdeckung der Seele", S. 230.

f) Flammarion sucht neuestens die sonderbaren Bewegungserscheinungen
in Spukhäusern durch unberechenbare elektrische
Wirkungen in sehr geistreicher Weise als objektive Tatsachen zu
erklären und weist dabei auf die tollen Launen des Blitzes hin.
— Red.


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