Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 585
(PDF, 215 MB)
Bibliographische Information
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Peter: Okkultismus in West-Afrika. 585

nicht ohne weiteres menschlichem Irrwahn zur Last gelegt
werden können. Es ist in Afrika genau wie bei uns: der
Aberglaube und die echten Phänomene des Spiritismus
und Animismus können nicht in einen Topf geworfen
werden, wenn auch nicht geleugnet werden kann, dass sehr
wahrscheinlich jene Phänomene zum Aberglauben geführt
haben.

Mr. J. Shepley Part, Mr. D., der verstorbene Assistent
der Goldküsten - Kolonie, berichtet,*) dass er, als er zum
ersten Male nach Afrika kam, den vielen Erzählungen des
Volkes über sog. übernatürliche Dinge und Erscheinungen
völlig skeptisch gegenüberstand und alles a conto der Einbildung
überhitzter Gehirne, der Suggestion und Autosuggestion
usw. schrieb. Aber er kam doch mit der Zeit
zur Ueberzeugung, dass sich mitunter Phänomene ereignen,
welche nicht auf gewöhnliche Weise erklärt werden können,
und dass gewisse Personen sich solcher Kräfte zu bedienen
vermögen, welche der einfache Mensch nicht begreift. Erscheinungen
auf den Begräbnisstätten, sagt Mr. Shepley,
sind bei den Eingeborenen eine ganz gewöhnliche Sache.
Diese Geister, welche meist nachts erscheinen, nehmen
manchmal die Gestalt des ehemaligen Lebens an, meistens
aber zeigen sie sich in Form von leuchtenden nebelartige n
Gebilden. Das gewöhnliche Volk der Eingeborenen wird
von diesen Phänomenen mit Furcht und Schrecken erfüllt
und betrachtet es als gefahrbringend, sich mit den Geistern
einzulassen.

Mr. Shepley erzählt unter anderen folgendes Beispiel
von Clairvoyance, das ihm von vertrauenswürdigen Personen
mitgeteilt wurde: In einem der Seehäfen steht ein altes
Schloss, wahrscheinlich von den Portugiesen im 17. Jahrhundert
erbaut. Ab und zu wird das Gebäude als Unterkunft
für Reisende, welche den Platz dienstlich besuchen,
benützt. Eines Tages kam ein Kommissar nach Einbruch
der Dunkelheit dort an. Während er sich umkleidete,
wurde in der Halle eine Tafel für ihn gedeckt. Als er nun
aus seinem Zimmer trat, meldete ihm einer der Boys, dass
„auch ein weisser Mann zum Essen komme, man soll für
zwei kochen". Mein Freund, sagt Mr. Shepley, hielt dies
für Unsinn und fragte: „Wo ist der Weisse?4* „Er sitzt
in der Halle am Tisch," sagte der Boy und zeigte auf das
obere Ende der Tafel; der Diener war sichtlich ganz erstaunt
, dass sein Herr den Fremden nicht sah und beschrieb
letzteren als einen Mann mit grauem Voll- und

*) „Proeeedings," Bd. XIV.


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