Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 595
(PDF, 215 MB)
Bibliographische Information
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Oehler: Die Gehirntätigkeiten. 595

welche AVeise die verschiedensten Kraftwirkungen zustande
kommen. — Zur Not Hessen sich vielleicht auch einige
der weniger komplizierten Fälle noch erklären, jedoch nur
mit Hilfe einer starken Phantasie. Damit ist aber dem
nüchtern denkenden Forscher nicht gedient; derselbe will
vielmehr eine Erklärungsweise haben, welche möglichst alle
vorkommenden Phänomene einschliesst.

So sind wir denn gezwungen, unsere Zuflucht zu einer
anderen Theorie zu nehmen und zwar zur Annahme der
Entsendung eines sogenannten Astralkörpers oder Doppelgängers
. Unter „Astraikörper" versteht man bekanntlich
eine feinstoffliche Gestalt, welche unter gewissen Umständen
aus dem Körper heraustritt und nicht selten von Angehörigen
und auch von dem Entsender des Doppelgängers völlig
fremden Menschen sichtbar wahrgenommen wird. — Das
Austreten eines solchen Astralkörpers erfolgt zum grössten
Teil in einem somnambulen Zustande des Entsenders; doch
gibt es auch Fälle, bei welchen derselbe, vollständig
nüchtern und munter, seinen eigenen Doppelgänger selbst
wahrnimmt. — Der zu dem Astralkörper verwendete feine
Stoff entstammt ohne Zweifel gewissen chemischen Prozessen
des menschlichen Körpers, welche durch die auf
sämtliche Zellen rückwirkende Kraft des Gehirns veranlasst
werden. In Verbindung damit kann man sich auch die
kombinierte Wirkung der entstehenden abnormen elektrischen
Ströme bei Somnambulen und Sterbenden, infolge
der Zirkulationsstörungen des Blutkreislaufes, erklären.

Die Entstehung des Astralkörpers wird in neuerer
Zeit wohl nicht mit Unrecht mit der Entstehung der
Emanation des Radiums verglichen. Diese feinstoffliche
Absonderung ist ja gleichfalls ein chemisches Produkt
der dem Radium innewohnenden Kraft. Was aber
ein anorganischer Stoff vermag, das wird wohl ein lebender
Organismus erst recht vermögen. Wenn man den Astralkörper
als unmöglich, als ein durch Halluzination zu erklärendes
Wunderding ansieht, so müsste man dasselbe in
erhöhtem Masse bei der mit den merkwürdigsten Eigenschaften
, ausgestatteten Emanation des Radiums gleichfalls
tun. — Sowie nun diese Emanation eine fast unbegrenzte
Lebensdauer besitzt, so kann man dasselbe erst recht vom
Astralkörper des Menschen vermuten, und. wie die Emanation
chemische und physikalische Eigenschaften zeigt, so
besitzt sie wohl auch der Astralkörper; nur tritt bei letzterem
noch hinzu, dass er — gleich dem grobstofflichen Körper —
ebenfalls geistige Fähigkeiten zeigt, indem offenbar auch
die Gehirnsubstanz bei dieser Exteriorisation mit beteiligt ist


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