Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 628
(PDF, 215 MB)
Bibliographische Information
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628 Psych. Studien. XXXV. Jahrg. 11. Heft. (November 1908.)

^ich kenne dies," sagt Leontine, „aber es ist nicht gut, es
ist bitter.a Hierauf gebe ich das Stück in den Mund
Leontinen's mit dem Ersuchen, daran zu saugen. Sie tut
es und erklärt, nichts zu empfinden.

5. Versuch: Ich gebe einige Tropfen schwefelsaures
Chinin*) in einem kleinen Löffel dem Doppelgänger in den
Mund. „Das ist nicht gut," sagt Leontine, „das ist bitter."

6. Versuch: Ebenso etwas nux vomiea**) mit einigen
Tropfen Wasser in einem kleinen Löffel „Das ist schlecht,"
sagt die Versuchsperson, „es ist bitter, das brennt auf der
Zunge."

7. Versuch: Mit einer Pinzette gebe ich ein Stückchen
Orange in den Mund des Doppelgängers mit der oben erwähnten
Aufforderung. „Das ist gut," sagt Leontine, „das
ist von einer Orange." Ich gebe nun dasselbe Stückchen
der Versuchsperson in den Mund und bitte sie, zu sagen,
was es ist. „Ich weiss nicht," sagt sie; Sie lassen mich
eine Orange schmecken, aber ich merke jetzt nichts davon."

8. Versuch: Ich gebe in einem kleinen Löffel dem Doppelgänger
Salz in den Mund. „Das ist Salz/4 sagt Leontine,

9. Versuch: Ich gebe dem Doppelgänger ein Stückchen
Zucker. „O — das ist Zucker," sagt Leoniine. leb nehme
es weg und lege es auf den Tisch. — Nun wollte ich prüfen,
ob nicht doch Suggestion eine Rolle bei Erzeugung der
Phänomene spiele, obwohl es durchaus nicht den Anschein
hat. Ich gebe den Zucker der Versuchsperson zum Zer-
beissen, wobei ich ihr sage, dass es Aloe ist; sie beisst daran
, ich wiederhole ihr, dass es greulich sei und dass sie
es gewiss schlecht finden müsse. „Ob das schlecht ist, ist
mir gleichgültig; ich empfinde absolut nichts," antwortet sie.

Die Zeugen dieser Serie Versuche sind wohl überzeugt,
dass der physische Körper für sich selbst keinen Geschmack
empfindet, dass aber der Doppelgänger denselben fühlt, ihn
in Geschmacksempfindungen umsetzt und übermittelt.

Wie man die Anwesenheit des Phantoms auf dem
Platz, den es einnimmt, feststellen kann.

Ich habe Ihnen gesagt, dass die Sensitiven das Phantom
um so besser sehen, je grösser und ausgebildeter ihre
Sensitivität ist; aber die Sensitiven sind ziemlich selten
und die Mehrzahl der Zeugen, welche meinen Versuchen
anwohnen, sieht nichts, ausgenommen hier und da Lichter,

*) Schmeckt stark und anhaltend bitter. P.
**) Brechnuss, schmeckt sehr bitter, vom Baum Strychnos, dessen
Samen Strychnin, das stärkste Pflanzengift, enthält. P.


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