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630 Psych. Studien. XXXV. Jahrg. 11. Heft. (November 1908.)
Francois und Mr. Sigogne, Professor an der Universität
in Brüssel. Die Exteriorisation des Doppelgängers war
erfolgt.
Ich nehme die drei Schirme und zeige sie den
Zeugen, welche konstatieren, dass sie völlig dunkel sind.
Ich lege den einen der grossen Schirme auf den Unterleib
der Versuchsperson und halte den anderen in das Phantom
, welches auf einem Fauteuil links von der Versuchs-
{»erson sitzt. Der in das Phantom gehaltene Schirm er«
euchtet sich plötzlich; der auf Mme. Francois liegende
Schirm bleibt vollständig dunkel. Nach einigen Minuten
zeige ich die beiden Schirme den Anwesenden, welche über
dieses Phänomen sehr erstaunt sind. Ich nehme nun den
bei der Versuchsperson dunkel gebliebenen Schirm und
halte denselben in das Phantom. Er leuchtet sofort wie
der andere Schirm. Ich zeige die Schirme wieder den Anwesenden
, welche dieselben genügend leuchten sehen, um
die Flecken des Schwefel - Calciums auf einen Meter Entfernung
sehr deutlich erkennen zu können. Ich nehme darauf
den noch nicht verwendeten kleinen Schirm und lege
ihn zwei bis drei Minuten auf den Unterleib der Versuchsperson
, ohne dass er die geringste Spur von Helligkeit
zeigt. Dann halte ich den Schirm in das Phantom und er
leuchtet in hohem Grade. Die Anwesenden stellen fest,
dass er genügend leuchtet, um einem unter ihnen zu er-
möglichen, die Stunden auf der Taschenuhr ablesen zu
können. Ich habe diese Versuche ein Dutzend mal mit
sieben bis acht verschiedenen Versuchspersonen wiederholt
und immer analoge Resultate erhalten — ausgezeichnete
Ergebnisse, wenn die Schirme gut belichtet waren, weniger
bedeutende, wenn die Insolation*) ungenügend war.
Es ist angezeigt, hier beizufügen, dass ich vorher die
Wirkung aller Versuchspersonen in ihrem normalen Zustand
auf die Schirme festgestellt habe. Wenn dieselben
im Dunkeln ihre Hand und besonders die festgeschlossene
Paust dem Schirme näherten, leuchtete der Schirm mehr
oder weniger stark, was übrigens bei jedermann der Fall
ist. Aber es ist zu bemerken, dass dieses Leuchten erheblich
geringer ist, als jenes, welches man bemerkt, sobald
der Schirm in dem Phantom ist. Diese Versuchsreihe mit
den phosphoreszierenden Schirmen beweist, dass der physische
Körper der exteriorisierten Person nicht mehr der
*) Bestrahlung durch die Sonne. Die Schirme müssen vor dem
Gebrauch zu solchen Versuchen einige Minuten dem Sonnenlichte
ausgesetzt werden. Die Sonne wird als eine Hauptquelle der sogen.
N-Strahlen angesehen. J •
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