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Peter: Experimental-Untersuchungen über Phantome Lebender. 631
Sitz irgendwelcher Tätigkeit ist, und dass er N - Strahlen
nicht mehr erzeugt, während das Phantom eine ausser-
ordentlich starke Quelle dieser Strahlen wird. —
Wirkung des Phantoms auf die Materie.
Nachdem ich das Verhalten des Phantoms einer Versuchsperson
gegen das Phantom einer anderen zum Gegenstand
des Studiums gemacht und erkannt habe, dass alle
Empfindungen dieser Personen auf das Phantom übergegangen
sind, und nachdem ich feststellte, wie alle Zeugen,
ohne Sensitive zu sein, die wirkliche Anwesenheit des
Phantoms auf dem von ihm eingenommenen Platz erfahren
können, suchte ich weitere Phänomene zu erhalten.
Ich habe zuerst versucht, das Phantom zu photo-
graphieren, ferner Eindrücke seiner Hand in Mehl zu er-
halten und ein an einem Faden aufgehängtes Blatt Papier
bewegen zu lassen. A.ber ausser zwei oder drei Spuren auf
zwei oder drei Platten, die vielleicht auch auf Lichteinwirkungen
zurückzuführen sind und die übrigens bei der
Entwicklung der Platten wieder verschwanden, habe ich
absolut nichts erhalten, obwohl ich jeden Versuch geduldig
vier- oder fünfmal in acht Tagen wiederholte. Ich ent-
schloss mich daher, mein Verfahren zu vereinfachen und zu
versuchen, jene einfachen Wirkungen zu erhalten, welche
die beiden Versuchspersonen, mit denen ich nun regelmässig
experimentierte, manchmal bei sich spontan beobachteten
, ohne sich den Grund und den Mechanismus
des Phänomens erklären zu können: ich meine die Klopftöne
und das Verrücken oder Versetzen eines Gegenstandes.
Ich berichte die Tatsachen so, wie ich sie nach jeder
Sitzung notiert habe:
Klopftöne: Versuchsperson ist Mme. Francois.
welche von spiritistischen Phänomenen nichts weiss. Mr.
und MUe. Huselstein, Mr. Francois und Dubois waren bei
dem Versuche anwesend. Wir sind im Dunkeln, es ist ,
9 Uhr abends. Nachdem das „Dedoublement" vollzogen
ist und mir die Verdichtung des Phantoms hinreichend
scheint, sage ich zu der Versuchsperson: „Da wir ein Bewegen
des Papierblattes nicht erreicht haben, will ich dem
Phantom die Wahl überlassen, was es tun will;" dann fügte
ich bei: „Es kann tun, was es will, aber ich wäre glücklich
, wenn es zweimal auf den Tisch klopfen würde."
Letzterer — ein Salontisch, schwarz poliert und ohne Teppich
— stand ungefähr einen Meter vor dem Fauteuil, in
dem das Phantom sass. Das Phantom war rechts hinter
mir, so dass ich, ohne die Berührung der Versuchsperson
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