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646 Psych. Studien. XXXV. Jahrg. 11. Heft. (November 1908.)
| Lichte eine vom Medium weit entfernte Wage Gewichts-
/ unterschiede in der Höhe von 10 kg aufwies.
' Eine grössere Bedeutung kommt jedoch den neueren
Beobachtungen zu. Am 18. Februar 1907 stellten wir einen
/ Marey'achen Kardiographen*) in einer Entfernung von un-
; getahr einem Meter vom Medium, welches ihm den JEUicken
♦ zukehrte und dessen Hände sich unter Kontrolle von zwei
1 Herren befanden, im Kabinett auf. Der Kardiograph ar-
j beitete mittels einer Röhre, welche durch das Kabinett
j hindurchging und mit einer Feder in Verbindung stand, die
I sich auf einem berussten Zylinder bewegte. Die zum
f Schreiben bestimmte Registrier - Feder war 51 cm von der
j linken Seitenwand des Kabinetts und ungefähr anderthalb
[ Meter vom Medium entfernt. Als alles bereit war, ersuchten
wir „/oÄn", auf den Knopf des Kardiographen zu drücken.
Wenige Minuten später vernahmen wir das Geräusch
der über den Zylinder gleitenden Feder, und zeigte der
erstere, nachdem wir ihn umgedreht hatten, zwei Gruppen
rasch abnehmender krummer Linien, wovon ein Teil der
zweiten Gruppe mit jenen der ersten verschlungen war, da
wir in der Dunkelheit ausser stände gewesen waren, den
Zylinder rechtzeitig zu entfernen.**)
Die erste Gruppe entspricht einer Zeit von ungefähr
23 Sekunden, die zweite einer solchen von 18, Die Aufzeichnungen
lassen teils auf eine plötzliche Erschöpfung,
teils auf eine geringe Willensenergie schliessen.
Ein Jfarischer Zylinder, der mit einem Quecksilber-
Manometer von Franz Franck in Verbindung gesetzt war,
ermöglichte es Prof, Bottazzi?**) den Druck von ,,/ö&n¥' Berührung
graphisch darzustellen. Die Zeichnung weist drei
Gruppen auf - und absteigender, längerer und kürzerer
Linien auf, wovon die erste Gruppe zweifellos dem stärkeren,
die zweite dem geringeren Drucke entspricht.
Gelegentlich der Experimente, welche von den Doktoren
Herlitzka und Foh angestellt worden sind, zeichnete ein
Quecksilber-Manometer auf dem berussten Papier mehrere
Linien, deren grösste einem Quecksilberstand von 56 mm
entsprach, was, wenn man die Verhältnisse der elastischen
Membran in Betracht zieht, andeutet, dass darauf ein Druck
von ungefähr 10 kg ausgeübt worden war.
I In der „Soci6t6 des Sciences Psyehiques" zu Mailand
1 gelang es mehrmals, das Oeffnen und Schliessen eines elek-
' *) Apparat zur Aufzeichnung der Herzbewegun?en.
**) Die Zeichnung wurde im März 1907 der „Soci6t£ Phr6niatri~
que Italienne, Sektion Ligarique-Pi^montaise* vorgelegt.
***) Siehe »Annais of. Ps. Sc/, vol. VI, p. 398.
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