Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 658
(PDF, 215 MB)
Bibliographische Information
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658 Psych. Studien. XXXV. Jahrg. 11. Heft, (November 1908.)

argentinische Briefmarke zum Vorschein, die von Frau Z.
nach einigem Zögern als „eine ausländische Marke: „Argentina
, fünf Centos, mit einer sitzenden Figur und einer
Tonne" beschrieben wurde. Aus einem Skizzenbuch wurden
verschiedene Zeichnungen, darunter ein Buddha, richtig
charakterisiert.

Alle Anwesenden waren zum mindesten erstaunt, ein-
gestandenermassen auch Dr. Moll und Prof. Dessoir. Aber
ein „wissenschaftlicher Beweis4 ist etwas anderes. Also zog
Herr Dr. Moll eine mächtige Rolle Watte, ein Röllchen
Wachs und ein Paket Heftpflaster hervor, mit der Absicht,
Ohren und Augen der Frau Z. so zu verstopfen, Jass ihr
buchstäblich „Hören und Sehen" vergehen sollten,, Namentlich
kam es dem Gelehrten dabei auf ein Ausschliefen
jedes Hörvermögens an. Doch mit diesem Vorschlag stiess
Dr. Moll auf den Widerstand der Artisten, die sich keineswegs
dazu hergeben wollten, — auch nicht für ein noch
festzusetzendes späteres Datum. Vom wissenschaftlichen
Standpunkt also darf die Untersuchung nicht als gelungen
bezeichnet werden, da die Zancig's sich dem letzten Versuch
nicht unterworfen haben. Andererseits aber ist auch
das Geheimnis der Verständigung zwischen den Zanzig's
nicht erkannt worden. So weit das Experiment in unserer
Redaktion. —

Und jetzt sei noch einer der interessanten Briefe, die
uns in dieser Angelegenheit zugegangen sind, zum Teil
wiedergegeben. Es schreibt uns Herr Brüstlem, ein Mitglied
der damals in Berlin tagenden interparlamentarischen Union:

„Vor einigen Jahren besuchte mich in Bern eine französische
Schulinspektorin aus St. Etienne, die in staatlicher
Mission das schweizerische Schulwesen zu studieren hatte.
Mithin eine ganz seriöse Person. Wir sassen abends im
Salon, eine kleine Gesellschaft von acht bis zehn Personen.
Die Rede kam auf die Telepathie. Frau £?., die Schulinspektorin
, bekannte sich als überzeugte praktizierende
Adeptin dieser Doktrin und erbot sich sofort, eine Probe
zum besten zu geben. Jemand aus der Gesellschaft möge
sich aus dem Zimmer entfernen, und die übrigen sollten
eine Handlung verabreden, die der Hinausgegangene beim
Wiedereintritt zu vollführen habe. Unerlässliche Bedingung
: jeder der Anwesenden habe intensiv an die Handlung
zu denken und in petto der erratenden Person quasi den
Befehl zu erteilen, eben jene Geste zu vollbringen. Abgemacht
! Meine Gattin verlässt das Zimmer und begibt sich
bis in die Küche, um ja nichts zu höien. Im Flüsterton
wird auf meinen Vorschlag verabredet, sie habe das Licht-


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