Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 662
(PDF, 215 MB)
Bibliographische Information
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662 Psych. Studien. XXXV. Jahrg. 11. Heft (November 1903.)

Gatten damit zu verfolgen. Obgleich ich ihr zum Abschied
aus Entdeckerfreude die Hand sehr zärtlich küsste, ist es
mir doch nicht gelungen, dabei den Spiegel zu sehen oder

zu fühlen.44--Was den erwähnten Brief des Herrn

Brüstlein anbetrifft," meinte Dr. Moll, „so hat der Vorgang
keinerlei Beweiskraft. Es ist vielmehr ein früher in England
viel geübtes Spiel gewesen, das „Willing Game", und
besteht darin, dass, nachdem eine Person herausgeführt
worden ist, alle Anwesenden auf eine bestimmte Aufgabe
die Gedanken konzentrieren, und dass der Hereinkommende
die Aufgabe zu lösen hat. Hierbei wird er durch Zeichen,
deren Bedeutung er sich selbst gar nicht erklärt, mitunter
zur Lösung der Aufgabe gebracht/' —

Demnach dürfte bei der Arbeit der Zancig's — so bemerkt
der Berichterstatter — von einer Gedankenübertragung
keine Rede sein. Die Männer der Wissenschaft
sagen so, und sie müssen es wissen! Aber — und darüber
waren sich alle einig, die am Sonntag mittag der Säance
der Zancig's mit beiwohnten — hervorragend sind die
Leistungen der Künstler auf jeden Fall.

Zu einer Privatvorstellung vor der Kaiserin waren die
Zancigs, deren Kunst im Gedankenlesen auch beim Kronprinzenpaar
ausserordentlich gefallen hatte, nach dem neuen
Palais geladen worden. Kurz vor drei Uhr führte eine Hofequipage
Herrn und Frau Zancig zum Kaiserschloss, wo
sie zum Prinzen Adalbert geleitet wurden, der sie seiner
kaiserlichen Mutter und der Hofgesellschaft vorstellte. Nur
18 Personen, unter diesen auch Prinz Oskar und die Prinzessin
Viktoria Luise, bildeten dias Auditorium. Die Kaiserin,
ihre Kinder und die geladenen Gäste beteiligten sich lebhaft
an den Vorführungen. Als erste Aufgabe hatte die
hohe Frau den Namen „Friedrich der Grosse" aufgeschrieben
, was der Künstler sofort mitteilen konnte. In
einem Buch wurde Mr. Zancig eine Stelle bezeichnet, die
unmittelbar darauf seine Gattin wiedergab. Die Kaiserin
hatte dann das Zeppetin'sche Luftschiff skizziert, Prinz
Adalbert ein Boot, die Prinzessin mathematische Figuren,
eine Hofdame Augen. Alle Zeichnungen brachte Mr. Zancig
ohne Zögern und Fehlgriff aufs Papier. Die Kaiserin
war so angeregt durch die gelungenen Kunstproben des
Ehepaars, dass sie selbst Versuche der Gedankenübertragung
auf Mr. Zancig (welche sich ausführlicher in der
„Tägl. Rundschau" geschildert finden) machte, die auch
wiederholt gelangen. Ueber eine Stunde währte die Vor-


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