Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 671
(PDF, 215 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Kurze Notizen.

671

Zauberer zu heiraten, der in sie verliebt war. Wütend
über seine Abweisung hatte der Hexenmeister das Haus
verlassen, nicht ohne der Gourmette zu sagen: sie werde
es bitter bereuen, ihn verschmäht zu haben. Acht Tage
verflossen, während welcher Zeit das Mädchen trotz aller
auf sie verwendeten Sorgfalt abnahm. Die Eltern suchten
den Zauberer auf, um ihm eine Entschädigung anzubieten;
aber er war nicht aufzufinden. In ihrer Verzweiflung
wandten sich die Eltern an andere Zauberer, die aber —
wohl aus Kücksicht für den Kollegen — nichts mit der
Sache zu tun haben wollten. Zuletzt konsultierte man den
„Marabout" (mohammedanischer Geistlicher, der — hier
wenigsters — imstande ist, den Bezauberten die bösen
Geister auszutreiben). Der Marabout kam mich abzuholen,
glücklich darüber, mir Proben seiner okkulten Kräfte geben
zu können, über welche ich mehrfach Zweifel geäussert
hatte. Bei der Gourmette angelangt, sprach er zuerst Gebete
, machte verschiedene Bewegungen und verordnete
einen Trank, eine Art von Kraftsuppe („brouet"), die hier
„Lar" oder „Caro" genannt wird. Sofort, nachdem die
Verhexte den „Lar" zu sich genommen hatte, fing sie an,
in Massen unglaubliche Dinge zu erbrechen: Eierschalen,
Glasscherben von Bouteillenglas, Eingeweide von Tieren,
zusammengeballte Haare usw. Dann schlief sie ein und
erwachte nach einigen Stunden Schlafs vollständig geheilt.
— Der Marabout verschwieg mir nicht, dass er nun darauf
rechne, die ganze Familie zum Islam zu bekehren."

d) Telepathie vom Menschen zum Tier, Unter
dieser Ueberschrift veröffentlicht der „Tier- und Menschenfreund
* Nr. 9 vom Sept. er. die nachfolgende Zuschrift:
„Ein mir bekannter Tierfreund besass einen alten Foxterrier
, der in seinem Hause geboren war und sehr an
ihm hing. Vor einigen Wochen erkrankte der Herr an
Influenza und Lungenentzündung und wurde, da er in
seinem Hause nicht in der erforderlichen Weise gepflegt
werden konnte, in ein Krankenhaus gebracht. So oft ihn
jemand besuchte, frug er: „Was macht mein Schnapp?"
Einige Tage, nachdem der Herr in das Krankenhaus geführt
worden war, wurde seine Haushälterin in den Hausarbeiten
dadurch aufgehalten, dass plötzlich der Hund
ohne ersichtlichen Grund sehr unruhig wurde und laut zu
heulen anfing. Die Frau sah zufällig nach der Uhr; es
war 10 Minuten nach 8 Uhr. Einige Stunden darauf erhielt
die Haushälterin die Nachricht, dass der Herr um
8 Uhr 10 Minuten gestorben sei. Seine letzten Worte
waren: „Grüsst mir meinen Schnapp!41 Fühlte wohl der

Psychische Studien. November 1908* 44


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