Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 678
(PDF, 215 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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678 Psych. Studien. XXXV. Jahrg. 11. Heft. (November 1908.)

italienischer, französischer, englischer und deutscher Werke ergänzt,
so dass er betonen darf, seine Anschauung gründe sich nicht auf
Versuche mit einem einzigen Medium, wie die gewiss sorgfältigen,
aber doch lediglich an die Versuche mit Eusapia Paladino anknüpfenden
Erörterungen Morseitäü. Nach einer allgemeinen Betrachtung
über das Unterbewusstsein werden die Vorgänge des
Schlafwandeins und Trance, der Wahrträume, der Telepathie, der
Gedankenübertragung, des Hellsehens und der verschiedenen Arten
der Mediumschaft behandelt, unter Hinweis auf die spontanen Erscheinungen
von Verstorbenen und die Materialisationen, die Fragen
des Fortiebens im Jenseits, des Zusammenhangs mit dem Diesseits
und der EeXnkarnation beleuchtet, dabei im AnsdbJuss an Kant dargelegt
, wie der Mensch schon nier ein Bürger zweier Welten ist,
und aus du Prel'a Einleitung zu Kam's Vorlesungen über Psychologie
der Satz hervorgehoben: „Die Trennung der Seele vom Körper besteht
in der Veränderung der sinnlichen Anschauung in die geistige
Anschauung — und das ist die andere Welt; die andere Welt ist
demnach nicht ein anderer Ort, sondern nur eine andere Anschauung
." Der Verf. kommt zu dem Schlüsse, dass für die psychischen
Vorgänge, die wir als okkulte oder supernormale zu bezeichnen
pflegen, die allgemein angenommenen physiologischen Erklärungen
des normalen Bewusstseins nicht ausreichen, dass das durch jene
Vorgänge bekundete .Unterbewusstsein nicht eine nebensächliche
und wertlose, sondern eine erhöhte Aeusserung des Seelenlebens
darstelle und für die Unsterblichkeit der Seele spreche, welcher
die Möglichkeit fortschreitender Entwickelung durch eine Reihe
von Wiederverkörperungen gegeben sein müsse. Das Gesetz aber,
wonach diese Reinkarnation erfolgt, kann nur dasjenige sein, dem
alles Geschehen unterliegt - das der Kausalität oder, auf sittliches
Gebiet bezogen, des Karma. Aus solchen wohlbegründeten Anschauungen
der neuen Wissenschaft von der Seele entspringt „eine
neue Religion, welche den Wahrheiten, die wenn auch nicht buchstäblich
? so doch dem Geiste nach in den anderen Religionen enthalten
sind, nicht widerspricht, sondern sie zusammenfasst, dabei
aber insofern von ihnen unterschieden ist, als für jene die Offenbarung
und das um seiner Absurdität willen angenommene Dogma
die Mutter des Glaubens gewesen ist, für diese (neue) aber die
Wissenschaft es sein wird*. Wernekke.

Aberglaube und Zauberei von den ältesten Zeiten an bis in die Gegenwart
. Von Dr. Alf red Lehmann, Direktor des psychephys. Laboratoriums
an der Univ. Kopenhagen. Uebers. von Dr. med. Petersen I.
2. umgearbeitete und erweiterte Aufl. Stuttgart 1908, Verlag von
Ferdinand Enke (XII -f 665 S. gr. 8*. Preis 14 M.)

Das für Anhänger des Spiritismus nicht minder, als für dessen
Gegner beachtenswerte Werk, zuerst 1898 in sehr guter Uebersetzung
erschienen, liegt jetzt in zweiter Auflage vor. Der veränderte Druck
— in Antiqua anstatt Fraktur — und die Umarbeitung, hauptsächlich
des Kap. 26, haben zu einer Vergrösserung des Umfangs geführt
(um 100 Seiten). Von den Abbildungen im Texte sind einige weggefallen
; neu hinzugekommen sind die übrigens wenig gelungenen
Verkleinerungen von Geisterphotographien aus Aksako/v'a Werke
„Animismus und Spiritismus* (Leipzig, ö. Mutze). Die ersten drei
Abschnitte bieten eine ausführliche geschichtliche Darstellung okkulter
Dinge, magischer Bräuche und geheimer Wissenschaften der
verschiedenen Zeiten und Völker in vorwiegend sachlicher Fassung.
Dass diese Darstellung im Sinne des Verf. eine „ Geschichte des
Aberglaubens* bedeutet, tritt erst im vierten, kritischen Abschnitte


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