Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 692
(PDF, 215 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1908/0705
692 Psych. Studien. XXXV. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1908.)

eines fremden, besonders wenn ihnen dasselbe ganz unerwartet
entgegentritt.

Zweiter Versuch. In der folgenden Sitzung
fragte ich Leontine (im somnambulen Zustande), ob es ihr
möglich wäre, uns ihr Phantom »zu senden, wenn sie in
natürlicher Weise schlafend in ihrem Bette sich befände.
Sie antwortete, sie wüsste es zwar nicht, aber es schiene
ihr möglich. Ich bat sie nun, wenn es ihr möglich wäre,
sich künftigen Dienstag um 98/4 Uhr abends in das Bett zu
legen und das Experiment zu versuchen. Sie versprach dies
zu tun, und da ich sicher war, sie in ihrem Beruf nicht zu
stören, suggerierte ich ihr folgendes:

„Am nächsten Dienstag wird Ihnen der Gedanke
kommen, sich um 9% ühi schlafen zu legen; Sie werden
sofort einschlafen und präzis 10 Uhr uns Ihr Phantom
senden. Nach dem Besuche, der nicht lange zu währen
braucht, wird das Phantom zu Ihnen zurückkehren; Sie
werden ruhig weiterschlafen und dann erwachen wie gewöhnlich
." Diese Suggestion wurde mit grösster Bereitwilligkeit
von Leontine angenommen und ich weckte sie hierauf. Sie
erinnerte sich an nichts und wir sprachen nicht mehr darüber
.

Am Dienstag (lt. März 08) war Mme, Lambert da zu
einem Experiment, das das Gewicht ihres Phantoms feststellen
sollte. Mlle. Therese war als Zeugin anwesend,
ebenso die Herren Dubois und Haudricaurt. Wir befinden
uns im Dunkeln und experimentieren. Als es beinahe
10 Uhr ist, bitte ich das Phantom, zu seiner Person zurückzukehren
, um sich auszuruhen. Mme. Lambert hatte schon
Symptome von Unruhe gezeigt und richtete ihre Aufmerksamkeit
auf das Fenster, durch welches das uns besuchende
Phantom wahrscheinlich kommen würde. Nach einigen
Augenblicken stiess sie einen Schrei aus; sie wird heftig
nach vorwärts gezogen und sinkt trotz meiner Hilfe zu
Boden mit den Worten: „O! ein Phantom; ich will es nicht
sehen!44 Ich sage ihr, dass es ein erwarteter Besuch ist
und dass mir besonders daran liegt, dass sie das Phantom
erkennt. Ich wiederhole den Wunsch mehrere Male, aber
Mme. Lambert bedeckt das Gesicht mit den Händen und
wiederholt nur immer, dass sie es nicht sehen will. Nach
zwei bis drei Minuten sagt sie: „Ah! es steht an der Türe
und blickt uns an; es geht fort." Ich helfe ihr, sich zu erheben
, lasse sie sich setzen und frage sie nochmal, wer das
Phantom ist, das sie kennen soll „Es hat mir Furcht ein-
geflösst," antwortet sie, „ich will es nicht kennen; übrigens
sprechen wir nicht mehr davon.* Sie ist so aufgeregt, dass


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1908/0705