Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 707
(PDF, 215 MB)
Bibliographische Information
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Kaindl: Eusapia Paladino und der Spiritismus. 707

Und wie sollen wir die Tatsache erklären, dass das
Medium im Trance bei geschlossenen Augen in einem
dunklen Zimmer alles wahrnimmt, was rings um es her, sowohl
vor wie hinter ihm, vorgeht, während es im Wachzustand
und bei Licht bloss das wahrzunehmen vermag,
was sich vor- oder seitwärts von ihm zuträgt?

Oder wie sollen wir die folgende Tatsache zurechtlegen
? Eusapia ist des Lesens und Schreibens fast unkundig
; eine gedruckte Seite vermag sie nur mit grosser
Mühe herauszubuchstabieren und geschriebene Briefe versteht
sie gar nicht, ausser sie werden ihr vorgelesen und
ausgelegt In einer Sitzung zu Turin nun, zu welcher ein
junger Mann in seiner Rocktasche ein Armband mitgebracht
hatte, sprach sie nicht nur die richtige Vermutung aus,
dass dieses für sie bestimmt sei, und gelang es ihr nicht
nur bei einer fast meterweiten Entfernung, mit Hilfe einer
ätherischen Hand es in seiner Tasche ausfindig zu machen,
es daraus hervorzuholen und an ihren eigenen Arm zu
stecken, obschon sich die ganze Zeit hindurch ihre Hände
unter Kontrolle befanden, sondern sie gab auch auf die
Frage, was der junge Mann sonst noch in seiner Tasche
trage, die zutreffende Antwort: „Einen Brief, welcher ein
Anliegen enthält." Nun wusste zwar der junge Student,
duss er mit chemischen Formeln beschriebene Papiere bei
sich hatte, aber er erinnerte sich nicht, dass er einen Brief
bei sich trug. Ein solcher war ihm jedoch von jemand
überreicht worden, der ihm gleichgültig war, und noch
weniger wusste er um dessen Inhalt, da er ihn noch nicht
geöffnet hatte. Die Tasche des Studenten wurde nun bei
vollem Lichte entleert und man fand darin in der Tat den
Brief vor, worin ihn jemand um eine Gelegenheit bat,
Eusapia sehen zu dürfen. Wie konnte eine so unwissende
Analphabetin, wie Eusapia ist, nicht allein den Brief lesen,
sondern auch so rasch einen Auszug davon geben? In
diesem Falle kann ihr niemand von den Anwesenden geholfen
haben. Und wie konnte Miss Edmonds zu New-York
Heirn Evangeüäes den Tod seines Sohnes in griechischer
Sprache ankündigen, der inzwischen in Griechenland gestorben
war, was sich als wahr erwies, obschon ihn sein
Vater zur Zeit vollkommen gesund glaubte? —

Gelegentlich einer Sitzung zu Venedig bei Professor
Faifofer diktierte das Medium, welches kein Latein versteht,
plötzlich die Worte: „Sordida sunt hic; pellenda sunt sor-
dida (Es sind hier schmutzige Sachen; der Schmutz muss
entfernt werden)/4 Man verstand nicht, worauf sich das
Medium bezog, bis der Tisch durch die gewöhnliche typto-


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