Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
35. Jahrgang.1908
Seite: 710
(PDF, 215 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1908/0725
710 Psych. Studien. XXXV. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1908.)

jener analog ist, wo gleichartige Wesen in Paraffin und
Paste Abdrücke hinterlassen hatten, die mit den Köi performen
des Mediums keinerlei Aehnlichkeit aufwiesen.

Es ist dies, wenn ich nicht irre, der erste Vorfall, der
uns in eine nähere experimentelle Berührung mit diesen
Phantomen — ich will sogar sagen mit den Organismen,
die man als ^Geister" bezeichnet*) — gebracht hat, mit
jenen flüchtigen, unfassbaren Repräsentanten eines jenseitigen
Lebens, dessen Vorhandensein sowohl behauptet,
wie bestritten wird, aus Scheu oder aus Ehrfurcht vor
einer allgemein verbreiteten Ueberlieferung, die, sofern sie
besteht, durch Tausende von Tatsachen? welche sich beständig
vor unseren eigenen Augen zutragen, bestätigt wird.
A uch werden wir bald merken, worauf ich schon vor einigen
Jahren hinwies, dass diese Körper jenem anderen Zustand
der Materie angehören, nämlich dem strahlenden Zustand,
der erst heutzutage in der Wissenschaft eine sichere Stütze
gefunden hat und welcher die einzige Hypothese ist, die
den alten und weit verbreiteten Glauben an die Fortdauer
irgendwelcher Lebensoffenbarungen nach dem Tode mit den
Ergebnissen der exakten Wissenschaft in Einklang zu
bringen vermag, nach der keine Lebensfunktion ohne ein
entsprechendes Organ möglich ist und es keine Punktion
ohne Gewichtsverlust geben kann; und sie stimmt auch mit
diesem anderen Phänomen überein, dem wir bei spiritistischen
Experimenten begegnen.

Das Angesicht und den Körper dieser Phantome sehen
wir freilich in der Regel nicht vollständig, ausser in sehr ;
seltenen Fällen, wie in jenem klassischen von Kpii^Mm (*a *
London) und in dem von Eleanor (in Barcelona), wo diese
geistigen Wesen Tage und Jahre hindurch in unserer Mitte
weilten; für gewöhnlich vermögen aber unsere Augen nur
bestimmte Giiedmassen, wie die Hände, den Arm etc. wahrzunehmen
, welche entweder von irgendeinem Körperteil des
Mediums oder dem Vorhang des Kabinetts ausgeben und
die ein instinktives Bestreben zeigen, sich in den Vorhang
einzuhüllen, sobald ihnen die Unzulänglichkeit ihrer mediu-
mistischen Hülle fühlbar wird. Und wenn wir diese materialisierten
Gebilde ausnahmsweise und selbst dann nur aut
sehr kurze Zeit berühren, so bemerken wir, dass sie

*) In der „Monistischen SeelenleJire* sagt du Pret (3. 358):
„Wenn wir auch noch kein Recht haben, die Geistererseheinungen
als die wirklichen Seelen der Verstorbenen anzusprechen, so müssen
wir ihnen doch mindestens den Realitätsgrad eines Doppelgängers
zuschreiben, der dort sich einstellt, wohin seine Gedanken und
Wünsche ihn ziehen.*


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1908/0725