Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 3
(PDF, 214 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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teter: Miller in faris.

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an der Seite des Kabinetts befindliche Hand immer unsichtbar
. Alle Vorschläge * zur Kontrolle der Hände hat
Mr. Miller entschieden abgelehnt. »Das ist fatal/ sagt Mr.
de Vesme. Der aus dieser Tatsache keimende Verdacht
- wächst infolge einer weiteren Beobachtung. Alle Erscheinungen
des ersten Teiles der Sitzung haben nach Vesme's
Ansicht nur die Attribute, welche man Puppen geben kann;
sie zeigen nicht eines, das sie von einer Puppe unterscheidet
. Sie sind flau und leblos, ja sie bewegen nicht
einmal die Arme. (Nach meinen eigenen Beobachtungen
in der Münchener ^ Sitzung kann 4 das nicht unfer-
schreiben.) Sobald aber das Medium sich in das Kabinett
begiebt, nehmen die Phantome die Fähigkeit eines lebenden
Menschen an. Die Schlußfolgerung ist einfach: im ersten
Teil werden die Phantome mit Puppen dargestellt und im
zweiten Teil werden sie durch das Medium personifiziert.
Wie gesagt, ein strikter Beweis, daß dem so ist, ist nicht
gegeben. Insbesondere fehlt die Erklärung, wie das
Medium den reichen Apparat zur Darstellung so vieler und
ganz verschiedener Gestalten unbemerkt in das Kabinett
bringen kann. Auch ist es kaum zu glauben, daß Miller
so viele Jahre den Trick ausführen konnte, ohne je entlarvt
zu werden. Dies sind Bedenken, welche ebenfalls
schwer genug wiegen, um nicht mit einfachem Achselzucken
abgetan werden zu können*.

2) Mr. de Vesme glaubt, daß das Phänomen der berühmten
schwebenden Kugel, aus welcher sich das Phantom
bildet, leicht darzustellen sei. Das Medium steigt auf den
Stuhl und läßt einen Ballen weißen Stoffes, der an einem
(ausziehbaren) Stock hängt, von oben herab. Sobald er den
Boden berührt, wird der Stoff bis in Kopfhöhe gezogen
und das Medium schmuggelt sich in den Stoff. Nun, man
kann sich ja den Vorgang so vorstellen, aber das Manöver
so auszuführen, daß es den phänomenalen Eindruck gewährt
, den ich selbst gewonnen habe und der von vielen
Hundert Teilnehmern bestätigt wird, dies halte ich für eine
schwierige, ja auf die geschilderte, verblüffend einfache Art
unmögliche Sache. Was den Stoff selbst betrifft, so
ist durch die Untersuchung festgestellt, daß es feinste
^Sgide ist, welche in großer Menge kompendiös unterge-
"bracht werden kann. Der Stoff heißt in Paris »Tulle-Illu-
sion\ Der Name, meint Mr. de Vesme, ist wirklich fatal
und es scheint ihm nur zu natürlich, die Gestalten der
Miller'schen Sitzungen „fantömes-illusion* zu nennen; ja er
kann „der Versuchung nicht widerstehen % das Medium
selbst einen » illusionniste • zu heißen. Nach meiner An-

1*


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