Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 5
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1909/0009
Peter: Miller in Paris.

5

Sitzung jene strenge Kontrolle gewaltet hätte, man sicher
sein könnte, daß kein Komplize im Spiele war, denn es sei
sehr unwahrscheinlich, Miller in jedem Zirkel und in
jedem Hause einen solchen finden würde. Aber in einer!
Sitzung, an welcher ca. 40 Personen teilnahmen, die zum
Teil selbst der Dame des Hauses nur dem Namen nach bekannt
sind, könnte jene Behauptung nicht mehr so sicher
abgegeben werden. — Es gibt zwei Kontrollen, sagt C. de
Vesme: a) eine Kontrolle, welche dazu dient, einen Trick
aufzudecken, wenn einer existiert, und b) eine Kontrolle,
welche im Gegenteil bestimmt ist, uns zu mystifizieren.
Miller hat, wie ein Prestidigitateur, die zweite mit Ausschluß
der ersten gewählt. „Der gute Experimentator,* meint de
Vesme, „wird zu Mr. Miller sagen: Was wollen Sie, daß ich
mich lächerlich mache, durch die Untersuchung jedes Kubik- ■
Zentimeters des Kabinetts und Ihrer Kleider und jedes
Quadratzentimeter«? Ihrer Haut, da ich doch genau weiß,
daß einer Ihrer Helfer, sobald Dunkelheit hergestellt ist, »
Ihnen sehr leicht die „Tulle-Illusion" verschaffen kann, welche \
es in den Galerien „Lafayette* gibt, und alle Parfüms Arabiens
, alle chemischen Leuchtpräparate, die für den Mantel
der „Königin der Atlantis* nötig sind?*

Dies ist gewiß sehr geistreich gesagt, allein es stehen
der Annahme eines Komplizen gerade in dem Falle der
Kontroll-Sitzung zwei schwere Bedenken entgegen: 1) Muß
man doch annehmen, daß die Arrangeure der Sitzung gerade
diesem Punkte ihr besonderes Augenmerk zugewendet
haben, und 2) ist es außerordentlich unwahrscheinlich, wenn
nicht unmöglich, daß, wie de Vesme meint, ein Helfer das
Paket Stoff usw. mit dem Fuß an das Kabinett geschleudert
hat. Es werden zum mindesten in der ersten Reihe der
Teilnehmer einwandfreie Personen gesessen haben. Die genannte
Manipulation aus den übrigen Reihen zu inszenieren,
scheint mir kaum dankbar. Immer aber wieder muß man
anerkennen, daß Mr. de Vesme Recht hat, wenn er sagt,
daß selbst die Kontroll - Sitzung vor dem Forum der
Wissenschaft nicht zwingende Beweiskraft hat. Daran
ist nicht zu deuteln und nicht zu rütteln.

Mr. de Vesme kommt 4) auf die Stimmen der
Phantome zu sprechen. Er erklärt, die männlichen Phantome
haben männliche Stimmen, aber die weiblichen Erscheinungen
sprechen nur flüsternd. „ Warum es nicht um-

fekehrt ist,* sagt de Vesme, „brauche ich nicht zu er-
lären!" Ich erinnere mich aber, daß in der Münchener
Sitzung ein weibliches Phantom mit klarem weiblichem
Timbre gesprochen hat. Bezüglich des Gesanges der Negerin


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1909/0009