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m Psychische Studien. XXXVJ. Jahrg 1. Heft. (Januar 1909.)
an das Lager fesselte und ihn schließlich, in der Blüte des
Lebens, dahinraffte.
Vielleicht würde der handschriftliche Nachlaß, der
meiner Überzeugung nach noch viel brauchbares Material
enthalten muß, auch über diese Angelegenheit neues Licht
verbreiten. Diese gewiß wertvollen Dokumente sind aber
leider, allen Nachforschungen zum Trotz, verschollen geblieben
, und nur einem glücklichen Zufalle wäre es zu verdanken
, wenn sie je wieder ans Tageslicht kommen.*)
Im Folgenden gebe ich, abgesehen von einigen stilistischen
Änderungen, im Wortlaut das Aktenstück bekannt,
das den offiziellen Bericht des damaligen Sekretärs der
Akademie, Frh. v. Moll, enthält. Moll bespricht sehr ausführlich
die Vorschläge, die Ritter in seinen Vorträgen
macht, sowie die „Antwort" Ritters an die Akademie (zusammen
abgedruckt im „ Siderismus deren ablehnende
Haltung er gleichzeitig begründet.
Untersuchungen mit und über Campetti.
Herr Professor und Akademiker Ritter hielt in der
allgemeinen Versammlung der „K. Akademie der Wissenschaften
" vom 19. August 1. Jahres (1807) eine ATorlesung,
in welcher er dieselbe über den Anlaß seiner Reise nach
Welschtirol und Italien, — seine nähere Bekanntschaft mit
Campetti, Amoretti und Volta, — die Meinung, wozu ihn
seine Erfahrungen über des ersteren Eigenschaft, unter der
Erde liegende Metalle und Wasser zu entdecken, bestimmten,
— seine früheren und späteren Einlagen an die Königl.
Regierung (an die er sich dieses Gegenstandes wegen bei
damaliger Beschränktheit des akademischen Fonds unmittelbar
wandte) und die großmütige Unterstützung seiner
Wünsche unterrichtete. Diese bestanden darin: Campetti
dazu benutzen zu dürfen, „ein verschrieenes Faktum nicht
nur eben so zu konstatieren, wie dieses z. B. das
National-Institut durch Biot's Absendung in das Urne-
Departement in Hinsicht der Meteorsteine gethan hat, sondern
auch zu orientieren.* Er wollte Campetti's Geschick-
*) Der Herr Hof rat Dr. H. Beraz in München, ein Enkel Kittels,
hat nichts aus dem Besitz oder Nachlaß seines Großvaters. Er erinnert
sieb, von seiner Mutter, der ältesten Tochter Bitter's, die bei
des Vaters Tode (1810) kaum 6 Jahre alt war, gebort zu haben, daß
Manuskripte seines Großvaters für andere Leute geradezu unleserlich
waren — eine Erfahrung, die ich nur bestätigen kann. Vielleicht
ist das ein Grund, warum der handschriftliche Nachlaß Bittens, den
Gehlen in Verwahrung nahm, keinen Herausgeber fand, in Vergessenheit
geriet und verloren giog — oder gar der Vernichtung
anheimfiel.
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