Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 93
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1909/0097
Peter: SchalJende Tritte an der Grenze einer andern Welt. 93

und Byron den Universalglauben der Menschheit an einen
möglichen Verkehr mit den Seelen der Abgeschiedenen
als guten Beweis für die gelegentliche Wirklichkeit desselben
ansahen. Der erstere läßt in seinem „Rasselas44 den
weisen Imlac sagen: „Daß die Toten nicht mehr gesehen
werden, will ich nicht behaupten gegenüber dem übereinstimmenden
Zeugnis aller Zeitalter und aller Nationen. Es
gibt kein Volk, und sei es noch so roll und ungebildet, in dem
Erscheinungen von Toten nicht berichtet und geglaubt werden.
Diese Meinung, welche vorherrscht, soweit nur menschliche
Natur zu finden ist, konnte nur durch ihre Wahrheit
zur universalen Anschauung werden. Diejenigen, welche
niemals von einander gehört hatten, würden nimmermehr
in einer Erzählung übereingestimmt haben, welche nur die
Erfahrung glaubwürdig erscheinen lassen kann. Daß
sie bezweifelt wird durch einige Wortklauber, kann der allgemeinen
Richtigkeit nur wenig Eintrag tun und diejenigen,
welche leugnen mit der Zunge, gestehen mit ihrer Furcht.44
Auf diese Worte spielt Byron an:

„Ich denke nur zu sagen, was Johnson sagt, daß im
Laufe von sechstausend Jahren alle Nationen glaubten, daß
vom Tode ein Besucher von Zeit zu Zeit erscheint. Und
das Wunderbarste in der wunderbaren Sache, daß, wie
immer auch die Vernunft. sich gegen solchen Glauben
bäumt, er nur noch stärker wird — und jenen, die da
leugnen, ihren Willen läßt.44

Addison*) sagt: „Ich halte jemand, der mit der Vorstellung
von Geistern und Gespenstern erschreckt wird,
für viel verständiger, als jenen, der im Widerspruch mit
den Berichten aller Historiker — der Kirchengeschichte
und der profanen, ob alt oder modern — und im Gegensatz
zu den Traditionen aller Nationen die Erscheinung
von Geistern eine Fabel nennt. Würde ich selbst das allgemeine
Zeugnis nicht anerkennen, so müßte ich doch den
Berichten einiger Personen Glauben schenken, die noch
am Leben sind und welchen ich bezüglich anderer Tatsachen
nicht mißtrauen kann.44

Es ist also sehr unrichtig, die Frage einfach als abgetan
zu erklären, von unglaublichen Behauptungen zu
sprechen und auf Grund falscher Schlußfolgerungen die
Sache zu leugnen. Es ist nicht logisch und ziemt dem
Menschen nicht, die Forschung zu unterlassen und zu sagen,
diese außerirdischen Erscheinungen stünden im Widerspruch
mit dem göttlichen Gesetz. Es ist im Gegenteil unsere

) Englischer Dichter und Staatsmann, f 1719. P.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1909/0097