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Peter: Experimental-Untersuchungen über Phantome Lebender. 135
es ihr überläßt. Nicht so verhält es sich bei der Ent-
doppelung.
Nehmen wir zwei Gläser mit gleichem Wasser. Das
eine Glas geben wir der Versuchsperson in dem Moment
in die Hände, in welchem sie, ohne exteriorisiert zu sein,
eingeschlossen ist, und nun exteriorisiren wir langsam, damit
das Wasser sich sättigen kann. In dem Augenblick,
in welchem die Entdoppelung beginnt, ziehen wir das Glas
zurück und stellen es in einiger Entfernung hin, z. B. auf
den Kamin. Nach der vollendeten Entdoppelung stellen
wir das andere Glas auf den von dem Phantom eingenommenen
Fauteuil, um es sich ebenfalls sättigen zu lassen.
Wenn nun die Versuchsperson wieder völlig wach ist,
können wir konstatieren, daß es sich mit dem Wasser, welches
während der Exteriorisation in den Händen der Person
befunden hat, so verhält, wie ich oben erwähnt habe: das
Wasser enthält eine gewisse Menge der Sensibilität der
Person, welches Quantum noch nicht zu ihr zurückgekehrt
ist. Mit dem Wasser hingegen, welches auf dem Fauteuil
in dem Phantom sich befunden hat, kann man tun, was
man will: es wird sich keine der Erscheinungen zeigen,
welche wir mit dem ersteren erhalten haben. Es folgt
daraus, daß sich in dem erstgenannten Wasser etwas befindet
, das der Person angehört, aber sie kann es nicht erklären
. Was ist also vorgegangen? Die Sensibilität (ein
integrierender Bestandteil des Astral-Körpers), welche exteriorisiert
war, hat das Wasser des ersten Glases gesättigt.
Der ganze Astral-Körper oder ein Teil desselben war allein
vorhanden, ohne den ätherischen Körper, welcher seine normale
Funktion in dem physischen Körper noch erfüllte.
Nun fand die Entdoppelung statt; der ätherische Körper
wurde exteriorisiert, um das Phantom zu bilden und die
Sensibilität vereinigt sich mit dem Astral-Körper. Wenn
aber die Sensibilität -in dem Phantom ist, warum wirkte
sie nicht auf das zweite Glas Wasser? Der Grund ist
so einfach wie triftig: der Aether - Körper ist die grobe
sichtbare Materie, welche den Körper des Phantoms
bildet; der Astral-Körper mit der Sensibilität bildet die
Kraft, die Intelligenz, welche ihn beseelt. Der erstere ist
das Kleid, das Vehikel des zweiten, welch letzterer zu
sehr in die Materie eingehüllt ist, um nach außen wirken
zu können.
Der ätherische Körper entfernt sich wenig von
dem physischen und, da er der Spender des irdischen Lebens
ist, so muß, wenn er sich zu weit entfernt, der Tod
die notwendige Folge sein. Wenn das Phantom sich
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