Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 142
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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142 Psychische Studien. XXXVI. Jahrg. 3. Heft. (März 1909.)

Forum der strengen Wissenschaft die Angelegenheit entschieden
und keinenfalls zugunsten des Mediums. Das
wäre tief zu beklagen, — allein es wäre unausbleiblich.
Phänomene, wie die Materialisationen, können nimmermehr
Vertrauenssache sein, sie müssen unerbittlich streng wissenschaftlich
bewiesen werden. Es ist auch ein Irrtum, daß
die subjektive Ansicht eines oder mehrerer Teilnehmer an
den Sitzungen unter der Flagge des Wissens segeln
kann. Ich bin, wie schon gesagt, heute noch, wie damals,
von der Echtheit der Miller'schen Phänomene in der
Münchener Sitzung überzeugt; ich kann Gründe für diese
Uberzeugung ins Treffen führen, zu deren Entwertung der
Gegner geradezu unhaltbare Suppositionen machen muß, —
aber ich bin mir trotzdem darüber klar, daß diese meine
subjektive Anschauung der Dinge nicht ausreicht, um die
Batterien des Gegners lahm zu legen. Dies kann nur die
systematisch wissenschaftliche Prüfung,
denn aus ihr allein wird das „Wissen" geboren. Und darum
immer wieder — ceterum censeo: Miller vor ein wissenschaftliches
Komitee, die conditio, sine qua non! . . . Um
den geehrten Leser auch einen Blick in die Verteidigung
werfen zu lassen, sei in Kürze das Hauptsächlichste
aus den Artikeln, welche Delanne und Papus gegen Cesare
de Vesme gerichtet haben, erwähnt: Delanne weist auf die
Vorsichtsmaßregeln hin, welche bei der Kontrollsitzung getroffen
worden waren, und hält die Möglichkeit, im Dunkeln
einen Ball mit Stoffen usw. unbemerkt in das Kabinett zu
schleudern, für ausgeschlossen. Ich muß gestehen, ich bin
da der gleichen Anschauung, aber Cesare de Vesme erklärt,
daß er bereit ist, das Manöver jederzeit auszuführen und
legt den Schwerpunkt auf den Umstand, daß man „singt"
während des Tricks. Als schwerwiegendsten Faktor fuhrt
Mr. Delanne die Behauptung ins Treffen, daß einzelne Phantome
, wie z. B. jenes der Angele Marchand und das der
Lily Roberts, durch das maskierte Medium überhaupt nicht
dargestellt werden können, da diese Phantomgestalten klein
und schmächtig waren. Das Medium würde, mit dem Tüllstoff
bekleidet, eine enorme Masse darstellen! Dieser Einwurf
wird von Vesme am schwächsten pariert: er sagt,
Miller braucht nur die Kniee leicht zu beugen und seine
Gestalt wird kleiner, oder sich auf die Fußspitzen zu
stellen, um größer zu erscheinen Das trifft das punctum
saliens nicht! Nach meiner Ansicht ist es geradezu ausgeschlossen
, daß einzelne Phantome, die ich in der
Münchener Sitzung gesehen habe, von Miller selbst gemimt
sein konnten. Die Figur Millens auf den Knieen oder in


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