Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 157
(PDF, 214 MB)
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Peter: Schallende Tritte an der Grenze einer andern Welt. 157

Schrift ist. Aber wie sehr wir auch behaupten, daß die
Beweise der heiligen Schrift für die Unsterblichkeit der
Seele den Glauben der ganzen Menschheit beseelen müssen,
die Tatsache bleibt bestehen, daß sie es nicht tun." Dale
Owen findet dies begreiflich und verzeihlich, da er weiß,
daß die Menschen so verschieden veranlagt sind, daß ein
Beweis, der den einen überzeugt, den andern in tiefen
Zweifeln läßt. Ein treffendes Beispiel ist der berühmte
französische Physiologe Dr. Georget (f 1826), welcher in
seinem Testament geschrieben hatte: „ Ich hatte kaum die
Physiologie des Nervensystems veröffentlicht, als vermehrte
Studien über ein wirklich außerordentliches Phänomen —
den Somnambulismus — mir nicht länger mehr zu zweifeln
erlaubten, daß in uns und außer uns ein intelligentes Prinzip
existiere, welches vollständig von jeder materiellen
Existenz verschieden ist. Diese Erklärung wird das Licht
sehen, wenn meine Aufrichtigkeit nicht mehr bezweifelt
werden kann und meine Bestrebungen nicht mehr verachtet
werden." Er schließt mit der ernsten Bitte an diejenigen,
welche bei der Eröffnung seines Testaments anwesend sein
werden, daß sie dieser seiner Erklärung die möglichste
Verbreitung geben sollen. „Wir sehen also, sagt Dale Owen,
hier einen Mann, der in einer christlichen Gegend lebend,
wo ihm alle Beweise unserer Religion zugänglich waren,
dennoch während des größten Teiles seines Lebens ein
Materialist bleibt und erst am Ende desselben in einem
psychologischen Phänomen den genügenden Beweis findet
zu der tiefen Uberzeugung, daß der Glaube seines Lebens
ein Irrtum gewesen ist und daß die Menschen-Seele unsterblich
ist. Die Bibel hat ihn von seinem Irren nicht
überzeugen können. Aber sollte nicht jeder, der an die
Unsterblichkeit der Seele glaubt, sich freuen, daß der Ungläubige
, dem die Beweise der heiligen Schrift nicht genügen
, den Beweis schließlich aus der Prüfung eines der
vielen Wunder nimmt ? Der ist weder ein wahrer Freund
der Religion noch seines Volkes, der nicht den Wunsch
hegt, daß die Menschen den möglichst stärksten Beweis
für die Unsterblichkeit der Seele und für ein zukünftiges
Leben erhalten. Wenn es aber wirklich einen physikalischen
Beweis gibt, der mit unseren Sinnen wahrnehmbar ist, so
ist und muß er stärker sein, als irgend ein aus der Schrift
genommenes Zeugnis. Das gestehen selbst orthodoxe Christen
zu." Owen zeigt hier anschließend, wie groß eben der Unterschied
zwischen Glauben und Wissen ist und wendet
sich mit eindringlichen Worten an die auch heute noch
gegen die okkulte Forschung in manchen Ständen bestehende


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