Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 176
(PDF, 214 MB)
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176 Psychische Studien. XXXVI. Jahrg. 3. Heft. (März 1909.)

ehrungswürdigen Forscher wie Aksakow gegründeten Organs
zu übernehmen. *) Zu einem blinden Glauben a priori
habe ich mich aber nirgends und niemand gegenüber verpflichtet
; ich bin ein freier, absolut unabhängiger Mann und
weiß mich auch von irgendwelchen persönlichen Rücksichten
oder selbstsüchtigen Motiven, namentlich aber auch
von der mir imputierten Empfindlichkeit, bezw. kleinlichem
Ehrgeiz vollkommen frei. Eben weil ich, wie mir oft bezeugt
wurde, tatsächlich unparteiisch bin, werde ich nun —
wie ja übrigens schon im berüchtigen Fall Rothe — von
den Heißspornen beider Parteien angegriffen und geschmäht
. Wenn meine Liebe zur Wahrheil nicht zu groß
und andererseits meine Hoffnung, durch treue Pflichterfüllung
zur Lösung dieser hochwichtigen Fragen einen
bescheidenen Beitrag leisten zn können, trotz allen widrigen
Erfahrungen nicht immer noch stark genug wäre, so hätte ich
schon aus Rücksicht auf meine schwer angegriffene Gesundheit
diese mühsame und schwierige Schriftleitung längst
niedergelegt. Ich kann es aber auch verstehen, daß mehr
außenstehende Wissenschaftler, wie die vielgeschmähten
Berliner Herren, durch, wie ich selbst glaube, zu weit
iahende Verallgemeinerung unliebsamer Erfahrungen, wie
sie eben jetzt wieder sogar sehr vorsichtige, wohlorientierte
und besonnene Beobachter mit Miller gemacht haben, auf
dem Standpunkte absoluter Skepsis allmählich angelangen

*) Im Eifer für die „ihnen heilige Sache des Spiritismus*, der
durch mein , Vorgehen gefährdet und geschah igt * sein soll scheinen
die Herren C. Scbönherr, C. Weiß, E. Faul und G. Vater vollständig
zu übersehen , daß auch für die obgenannten „Autoritäten* ersten
Ranges, spez eil für W. Crookes, die Geistertheorie stets nur eine
mehr oder weniger wahrscheinliche „Arbeitshypothese" zur möglichen
Erklärung der von ihnen konstatierten Phänomene war. Auch
von Aksakow's ernstem, auf gründlichste Prüfung jedes — scheinbar
unbedeutendsten — Details dringendem Geist scheint unter den
deutschen Spiritisten von der orthodoxen Berliner Observanz wenig
mehr zu verspüren zu sein. Sehr schön schreibt uns hierzu einer
der vernünftigsten und zugleich schriftstellerisch berufensten Vertreter
des positiv spiritistischen Glaubens wissenschaftlicher Richtung
: „Die Loge Psyche stellt sich ja geradezu ao, als ob die spiritistische
Hypothese eine Sache wäre, die gar nicht mehr den Namen
Hypothese verdient. So weit sind wir aber noch lange nicht! Für
uns gibt es nur eine Heilige, die Wissenschaft; daß lichtscheue
Frömmler und Phantasten zu ihr nicht das Auge erheben können,
ist ja klar — man kann also darüber zur Tagesordnung übergehen*
Aus eben diesem Grund müßten wir etwa gewünschte Erwiderungen
oder weitere Auseinandersetzungen event. auf dasjenige Organ verweisen
, das sich dem Angriff zur Verfügung stellte; der oimedeni
knappe Raum der „Pf*ych. Studien* ist zu kostbar für derartige im
Grund nutzlose Erörterungen. Für uns ist die Debatte mit dieser
Entgegnung geschlossen. M.


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