Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 224
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1909/0228
*

224 Psychische Studien. XXXVI. Jahrg. 4. Heft. (April 1909.)

sei. Mißverständnisse kommen einem von allen Seiten entgegen
, wenn man die Ritter'sehen Aufsätze mit den Äußerungen
der Kommission und dem allerhöchsten Reskripte
zusammenstellt. Ich habe schon oben bemerkt, daß die
Kommission und Herr Ritter über den Sinn des Wortes
Resultat durchaus nicht einig sind. Die Regierung verordnet
Prüfung der Resultate semer Untersuchungen
durch die K. Akademie. Dagegen spricht er
fortwährend von Prüfung Campetti's durch die akademische
Kommission; aber dazu erteilt ja ihm die Regierung
die Erlaubnis. Die Regierung befiehlt Untersuchung
schon gegeb ener Resultate; er verlangt Erweiterung
der bisherigen Fakten.*)

Aber eine höchst unangenehme Empfindung erregen
die bitteren, kränkenden und selbst rohen Anspielungen,
Beschuldigungen und Ausfälle auf Klasse, Kommission,
Gelehrte und insbesondere Physiker im allgemeinen, höchstens
mit Ausnahme von 10 '/„; — der unwürdige, alle
Regeln des Wohlanstandes und des gesitteten Umganges,
die Achtung, die sich Menschen überhaupt, aber ganz vorzüglich
Gelehrte gegeneinander schuldig sind, verletzende
Ton, der leider deutsche Gelehrsamkeit neuerer Zeit überall
verhaßt, selbst verdächtig machen muß,**) und der selbst
für die Geschichte der sittlichen Kultur unserer Tage so
häßliche Urkunden hinterläßt; — dieser Ton darf durchaus
nichb schon unsere erste größere akademische Verhandlung,
er darf auch nicht eine derselben in ihrer Folge beflecken.
Wir haben außer den allgemeinen Gesetzen des Wohlanstandes
, die von keinem Weltbürger unbeachtet bleiben
sollten, auch noch ein besonderes in unserer Konstitutionsurkunde
XIV, S. 10/11, dessen .Notwendigkeit — man
muß sie allerdings voraussetzen — schon ein niederschlagendes
Zeichen der Zeit ist. Wenn sich wirklich ein Akademiker
, was schon bedauernswürdig genug ist, durch eine
die Wissenschaft gewiß nicht ehrende und fördernde Glut
so ganz verzehren läßt, daß er in seinen Privatschriften
der schönsten Zier des Gelehrten, der Bescheidenheit und
Urbanität, entsagt, so müßte mindestens alles, was in einer

*) Tie Akademie versteckt den Mangel ihres Interesses für
Eitter's Untersuchungen schlecht hinter Wortklaubereien. Auch
mag neben der Verstimmung eine gewisse Furcht mitsprechen, sich
durch ernste Beschäftigung mit verrufenen Gegenständen bloßzustellen
. — Ist das heute anders?

**) Wie in unserer Zeit Haeckel und Anhänger, so begegneten
damals Schelling und sein Gefolge jedem Angriff mit „göttlicher
Grobheit*.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1909/0228