Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 261
(PDF, 214 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Kaindl: „Spuk* ein durch ekstatische Zustände bedingter Traum. 261

machen, weshalb alle Schlüsse, die aus
derartigen Erfahrungen auf einen jenseitigen
Zustand gezogen werden, ganz unzuverlässig
sind.

Es ist daher auch kein Grund vorhanden, sich über
„eine kleine Welt der Geister und Kobolde" (Wundt) zu
beunruhigen, in welcher rim Gegensatz zu unserer großen,
von Naturgesetzen beherrschten Welt die reine Willkür
waltet", da wir es in den metapsychischen Erscheinungen
nur mit Ubergangsphänomenen zu tun haben, die weder
der Gesetzmäßigkeit der unseren, noch jener einer möglichen
jenseitigen Welt irgendwelchen Eintrag tun.

Wem es a priori unwahrscheinlich dünkt, daß jenseitige
Wesen nur in einem abnormen Zustand mit dem Diesseits
wieder in Berührung kommen können, der möge sich vergegenwärtigen
, welche bedeutenden Abweichungen vom
normalen Zustand jene Zustände aufweisen, welche, wie beispielsweise
die Trance- und somnambulen Zustände, uns
Perspektiven in eine jenseitige Welt zu eröffnen scheinen.
Ich sage „scheinentt; weil, um wirklich richtige Eindrücke
aus einer geistigen Welt zu empfangen, eine völlig entwickelte
und vom materiellen Körper und seinen Einflüssen
gänzlich befreite geistige Organisation, die sich in ihrem
normalen Zustande befinden müßte, erforderlich wäre, was
nicht einer Psyche zugemutet werden kann, die sich in
einem abnormen Verhältnisse zu der geistigen, wie der
irdischen Welt befindet. Aber selbst, wenn es dem Geiste
möglich wäre, bei einer noch bestehenden Verbindung mit
seinem materiellen Organismus vollkommen richtige Eindrücke
aus der geistigen Welt aufzunehmen, können sie als
solche, da sie uns nur als Gehirnvostellungen zugänglich
sind, niemals Gegenstand unserer Erfahrung werden. —

In der Ekstase (sxöraötg: Verrückung von der Stelle,
Entrückung, Aussersichsein), wo nach Mayo die psychische
oder psycho-magnetische Kraft außerhalb ihrer eigentlichen
Wirkungssphäre, dem Nervensystem, tätig ist, können infolgedessen
die gewöhnlichen psychischen Funktionen, wie
das Denken, die Phantasietätigkeit, die Willensäußerung,
das Empfinden, das Träumen etc., besonders wenn eine
Geisteskonzentration damit verbunden ist, einen supernor-
nialen Charakter annehmen und zu den allermannigfaltigsten
abnormen ch>- und exoneuralen *) Erscheinungen Anlass
geben.

*) Von sicco bezw. löw innen, innerhalb, t'§oo außen, außerhalb
, und vivqov (lat. nervus) der Nerv.


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