Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 380
(PDF, 214 MB)
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380 Psychische Studien. XXXVI. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1909.)

tat (anstatt „Aufgaben*4), von der „Erziehung* eines Chemikers (anstatt
„Vorbildung14) die Rede ist, wenn an den Schriften von Ca«
vendish der „völlige Mangel an mentaler Reserve44 (anstatt „große
Offenherzigkeit44) gelobt wird , wenn von Berthelot erzählt wird, er
sei gestorben am Tage nach dem Passionssonntag" (gemeint ist rthe
fifth Sunday in Lent*: der Sonntag Judica). Von kleinen Versehen
anderer Art sei zu erwähnen gestattet, daO für das etymologisch
dunkle Wort „Element"*) nicht nur die Verlegenheitsableitung von
L, M, N vorgeführt, sondern auch auf ein lateinisches „elemens44
(statt „elementum") verwiesen wird; daß ein Denkmal für Renan,
Berthelot's alten Freund, „von Tr£guier geschaffen* sein soll (Tr£-
guier in der Bretagne war Renan's Geburtsort); daß die „quinta
essentia" der alten Naturphilosophen bei Aristoteles als „Hyle* vorkommen
soll, ein fünftes,Element, „das die anderen vier begleitet44:
gemeint ist aber der „Äther44, weicher, von den Elementen abgesondert
, die himmlischen Sphären bildet. Wernekke.

Was ist Wahrheit? Von Willibald von Güldenstubbe. Dorpat
1909. Verlag von C. Glück (112 S. gr. 8°).

Wer mit spiritistischer Literatur bekannt ist, den wird der
Familienname des Verfassers an den Baron Ludwig v. G. erinnern,
dessen merkwürdiges Buch über „positive und experimentelle Pneu-
matologie44 nun schon 50 Jahre alt ist. Das vorliegende Schriftchen
(vielleicht von einem Sohn herrührend?; hat gar keine Beziehung
zur Metapsychik, und die metaphysischen Betrachtungen darin sind
in klarer, schlichter Sprache abgefaßt. Daher wird auch die auf
dem Titel gestellte Frage nicht durch eine Summe von Lehr- oder
Grundsätzen beantwortet; die Wahrheit wird erklärt als ein Attribut
unserer Erkenntnis, insofern diese dem Objekte entspricht, auf
das sie gerichtet ist. Die Erkenntnis ist herzuleiten aus unseren
äuüeren und inneren Wahrnehmungen, dem Empfindungs- und dem
Gefuhlsinhalt, welche den Gegenstand bilden von Wissen und
Glauben. Dürfen wir die äußere Erfahrung als genügenden Beweis
dafür ansehen, daß es eine reale Außenwelt gibt, so müssen wir
auch für unsere innere Erfahrung das Dasein einer übersinnlichen
Welt voraussetzen, in der das moralische Gesetz die entsprechende
Bedeutung hat, wie das Naturgesetz in der Sinnenwelt. Aus der
Betrachtung der Weltentwickelung entspringt die Überzeugung, daß
sie zu immer größerer Vergeistigung der Natur führt, von der sich
nur ahnen läßt, daß sie eine immer größere Annäherung an den absoluten
Geist ist. Diesen absoluten Geist ohne Selbstbewußtsein zu
denken, ist ein Widerspruch. Der Glaube an einen persönlichen
Gott als den absoluten, allgegenwärtigen, ewigen Geist braucht sich
nicht irre machen zu lassen durch die bei den modernen „Monisten44
beliebte absichtliche Verdrehung des Begriffs der Persönlichkeit,
wenn sie behaupten, daß sich darunter nur „ein „Individuum von
beschränkter räumlicher Ausdehnung*4 oder gar von menschlischer
Organisation und Gestalt vorstellen lasse. Wernekke.

Die Struktur der Materie und das Welträtsel Von J. H. Ziegler,
Dr. phil. Bern, Selbstverlag des Verf., Komm.-Verlag R. Friedländer
& Sohn, Berlin. 1908 (98 S. gr. 8°. Preis M. 1.50.)

*) Für das Wort „Element" ließe sich ein Verbalstamm ele- voraussetzen, der
freilich im Lateinischen nicht mehr nachweisbar ist, aher mit dem griech. ela (elaun-
ein:treibeu, ziehen, strecken) zusammenhängen könnte. Wenn es min bei Ci( ero (Acad.
poster.) von den vier Elementen heißt: „illa initia et, ut e Giaeco vertam, elementa
dicuntur", so dürfte man für „elementum" die Grundbedeutung „Stiich" annehmen,
entsprechend dem griech. stoicheion (zu stoichos, stichos = Zeile, Linie).

Wernekke.


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