Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 421
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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Ohlsen: Verschiedene Theorien über Spukhäuser. 421

Brillon darin, daß die Visionen wahrscheinlich in Paris
seltener seien als in der Guyenne. Dalloz in seiner „Allgemeinen
Rechtspflege" (Paris 1853) sagt: „In einer anderen
Zusammenkunft wurde die Frage diskutiert, ob Geisterer-
seheinungen in einem Wohnhause ein Ubelstand seien, für
welchen cLer Vermieter verantwortlich gemacht werden kann."

Diese noch immer offenstehende Frage ist gleichbedeutend
mit der anderen: Haben alle Störungen okkulten Ursprunges
notwendigerweise eine lokale Ursache ? Ihre Beantwortung
verlangt tiefere Einblicke in die Natur der medianischen
Phänomene, als man sie bis jetzt getan hat Alle bisher
aufgestellten Theorien können eine mehr als hypothetische
ßedeuturg nicht beanspruchen. Das ist von unserem Gesichtspunkte
aus höchst wichtig. Man lese z. B. die Aussprüche
verschiedener Schriftsteller, die dieses Thema behandeln
. Visani Scozzi sieht im Medium einen Hypnotisierten
und bei hochgradiger Medianität einen hypnotisierten Hysterischen
, Geschöpfe, welche zu Vermittlern werden zwischen
uns und einer noch unbekannten Welt usw. In den „ Arcana
of Spiritualisni* von Hudson Tuttle ist zu lesen: „ Ein
Geist, der sich eines Mediums bemächtigt hat, beeinflußt
es nicht mehr und nicht weniger als ein lebender Magnetiseur."
Und bei Allan Kardec („Livre des m6diumstt): „Jede Person,
welche in einem gewissen Grade dem Einflüsse der Geister
unterliegt, ist ein Medium. ^ Dem Begriff der Medianität
wohnt also etwas Passives, etwas dem Willen des Subjektes
Fremdes inne."

Solange als diese Theorie nicht widerlegt ist, ist es unmöglich
zu beweisen, daß ein im Hause wohnendes Medium
die erste Ursache (causa prima) des Spukes sei; denn es
steht uns frei, statt dessen anzunehmen, daß es unbewußterweise
im Besitze sonderbarer, aber bloß brückebildender
Eigenschaften sei, welche unabhängigen, noch unbekannten
Kräften freien Zutritt in dieses unser Universum ermöglichen.

„Wenn in einem Hause der Ubelstand störender gespensterhafter
Umtriebe besteht, so gibt es nur ein Becht
das des Mieters, seinen Vertrag zu brechen, ohne Verpflichtung
, den Vermieter schadlos zu halten.tt Dies ist in praktischer
Hinsicht das Resultat, wozu Dr. Dodsworth durch
das Studium des umfangreichen juristischen (des älteren,
wie des zurzeit sich anhäufenden) okkultistischen Materials
gelangt ist.*)________

*) E. M. Dodsworth ist Mitarbeiter der genannten Zeitschrift
yUltra* und Verfasser mehrerer in derselben erschienener interessanter
Artikel über okkulte Dinge.


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